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WIRTSCHAFT–ARMUT–LEBENSQUALITÄT

mit
Florian Homm, Franz Ruppert, Nessy Elik u. Bettina Kenter-Götte
Aufgezeichnet am 02.08.2020

Die Talkshow "Auf Augenhöhe" mit Moderator Jens Lehrich konzentriert sich in dieser Episode auf die Themen Wirtschaft, Armut und Lebensqualität, insbesondere im Kontext der Corona-Krise. Die vier Gäste diskutieren über die Auswirkungen der Pandemie auf verschiedene gesellschaftliche und wirtschaftliche Bereiche.

Die Gäste sind:

  1. Nessy Elik: Eine Unternehmerin, die über die gravierenden wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns für ihr Geschäft spricht und die Angst und Verunsicherung der Menschen hervorhebt.
  2. Bettina Kenter-Götte: Eine Schauspielerin und Autorin, die über ihre Erfahrungen mit dem Hartz IV-System spricht und die menschenunwürdigen Bedingungen und die Angst vor Sanktionen thematisiert.
  3. Prof. Dr. Franz Ruppert: Ein Traumaforscher, der die gesellschaftlichen und psychologischen Folgen der Pandemie und die möglichen Auswirkungen der Impfkampagne auf das individuelle und kollektive Wohlbefinden kritisch betrachtet.
  4. Florian Homm: Ein ehemaliger Hedgefonds-Manager und "bekehrter Erzkapitalist", der über die Macht der Finanzeliten und die Notwendigkeit einer gerechteren Wirtschaftsordnung spricht.

Die Diskussion dreht sich um die Zerbrechlichkeit des aktuellen Wirtschaftssystems, die prekäre Situation der sozial Schwachen und die Rolle der Eliten in der Gesellschaft. Es wird die Bedeutung der menschlichen Psyche für die Wirtschaft und das Wohlbefinden betont, und die Gäste teilen persönliche Erfahrungen und Einsichten zu den Themen Trauma, Armut und die Suche nach Lebensqualität.

Read Episode Transcript

JENSLEHRICH: Liebe Community, herzlich willkommen zu einer weiterenAusgabe von Auf Augenhöhe. Ich freue mich heute Abend sehr auf diese Sendung.Wir sind hier in Berlin, mitten in der Bundeshauptstadt, es ist eine tolleabendliche Stimmung, es ist ein unglaublich spannendes Thema Wirtschaft, Armut,Lebensqualität. Und es sind großartige Gäste, die ich jetzt begrüßen möchte,heute Abend hier nach Berlin gekommen Nessy Elik.

NESSYELIK: Guten Abend, hallo.

JENSLEHRICH: Frau Elik, Sie sind Unternehmerin aus Borgdorf.

NESSYELIK: Korrekt.

JENSLEHRICH: Schön, dass Sie heute Abend bei uns sind. (NESSY ELIK:Vielen Dank.) Sie sagen, schafft endlich Gerechtigkeit. (B: Ja.) Herzlichwillkommen in der Runde.

NESSYELIK: Guten Abend.

JENSLEHRICH: Dann begrüße ich ganz herzlich aus Bayern BettinaKenter-Götte. Schön dass Sie da sind Frau Kenter-Götte, Schauspielerin und Siesagen Mutter sein ist das größte Risiko für Altersarmut. (BETTINA KENTER-GÖTTE:So ist es.) Herzlich Willkommen.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Ich bedanke mich für die Einladung.

JENSLEHRICH: Ich freue mich ganz besonders auch über Prof. Dr. FranzRuppert. Herr Ruppert schön, dass Sie da sind. Sie sind Traumaforscher ausMünchen und Herr Ruppert sagt, es ist atemberaubend mitzubekommen wieunverfroren ein dritter Weltkrieg, seit dem Ende des zweiten Weltkriegs,unablässig als Friedenssicherung verkauft wird. Herzlich willkommen in derRunde.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Schönen guten Abend.

JENS LEHRICH: Und last, but not least, Florian Homm. Ichfreue mich auch sehr, dass Sie den Weg hier zu uns nach Berlin gemacht habenHerr Homm. Sie sind bekehrter Erzkapitalist, wir haben vor der Sendung kurzgesprochen und das war die Bezeichnung, die Sie sich gewünscht haben.

FLORIANHOMM: Endlich, mal etwas neues.

JENSLEHRICH: Und Sie sagen, wenn wir liebevoller miteinander umgehen,dann kann dieser Planet noch viel mehr Menschen glücklich machen. Herzlichwillkommen.

FLORIANHOMM: Große Ehre.

JENSLEHRICH: Die Spielregeln dieser Sendung sind ganz einfach, ihr kennsie schon. Es gibt fünf Thesen, zu diesen fünf Thesen werden wir hiermiteinander sprechen. Zu jeder These ungefähr 15 bis 20 Minuten. Das Wichtigeist uns auch hier eine Atmosphäre zu schaffen, wo jeder mit jedem sprechendarf. Ich als Moderator werde natürlich Fragen stellen, aber nicht alleine,weil jeder meiner Gäste soll auch miteinander den anderen fragen, so dass wirsagen können, es ist quasi ein Abend geworden, als hätten wir Rotwein undOliven auf dem Tisch. Darauf haben wir heute Abend aber verzichtet. Das ThemaWirtschaft, Armut, Lebensqualität führt uns jetzt zu unserer ersten These. Unddie heißt, der Zusammenbruch des System ist unausweichlich und unübersehbar invollem Gange. Frau Elik, Sie als Unternehmerin, wie empfinden Sie das gerade indieser Corona Krise. Spüren Sie das, das sich etwas verändert hat? Sie habeneinen Friseursalon, Sie haben auch ein Restaurant, oder läuft eigentlich allesrecht normal und entspannend?

NESSYELIK: Ich würde sagen, es ist überhaupt gar nichts mehr normal.Also vorher, nachher. Was vorher da gewesen ist, gibt es eigentlich überhauptgar nicht mehr. Denn man kann uns jeden Tag beobachten, dass seitdem dasLockdown weg ist, die Mensch trotzdem Angst haben, beziehungsweise entwederverunsichert oder sie trauen sich nicht, weil sie sich schämen, dass sieschwimm angeguckt werden von anderen. Wir merken das jeden tag im Geschäft,dass wir auf so viele Dinge Rücksicht nehmen müssen. Man kann auch immer wiederin das Fettnäpfchen treten, denn man weiß nie bei wem wirklich wie reagierenmuss. Aber rein wirtschaftlich ist es natürlich sehr extrem, denn also alleinin der Gastronomie, da schreibt auch die Dehoga, dass wahrscheinlich bisOktober zirka 60 Prozent der Gastronomien bundesweit in die Insolvenz gehenwerden und das ist ziemlich extrem, würde ich sagen. Würde über 200 Millionenweitere Arbeitslose bedeuten und ich denke, dass ist an der Zeit, dass dieRegierung sich andere Maßnahmen einfallen lassen soll. Alsowirtschagzschaftlöich gesehen, ist es definitiv keine Lösung, dass weiter soHand zu haben, wie es jetzt läuft, aus meiner Sicht.

JENSLEHRICH: Frau Kenter-Götte Sie haben das Buch Hartz IV geschrieben(BETTINA KENTER-GÖTTE: Ja.) wie sehen Sie, auf das Buch werden wir später nochzu sprechen kommen, aber wie sehen Sie das. Sie sind Schauspielerin derzeit, daliegt ja auch diese ganze Branche eigentlich brach, kann man sagen.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Ja, aber ich habe gestern, um genau zu diesemThema etwas zu sagen, ich habe gerade gestern einen Appell bekommen vom Bündnisfür Menschenwürde und Arbeit in Mönchengladbach. Da war ich letztes Jahr zueiner große Veranstaltung, die Hartz IV Lüge, wo sind die Alternativen. Und diehaben zwei Sätze geschrieben, die genau dazu passen. Und zwar schreiben sie,unser Appell ist noch kein Systemwechsel, was Hartz IV betrifft, aber dieUmsetzung der Forderungen würde sehr vielen Menschen hierzulande das Leben schoneinmal leichter machen. Wer die Lebenswürdigkeit in Menschen in prekärenLebensverhältnisse nicht ignoriert, sollte bemerken, dass es Zeit fürVeränderungen ist. Und das passt genau dazu und jetzt kommen ja aus meinemBerufsstand, also von den Schauspielern und Schauspielerinnen,soloselbstständig, zig tausende in dieses Hartz IV System. Also das ist ja, ichbin ja die Hartz IV Expertin.

JENSLEHRICH: Wie gesagt, Sie haben selber in Hartz IV gelebt, dass istein Buch, das sehr dramatisch ist, darüber werden wir später noch sprechen.Herr Homm, Sie sind ehemals einer der reichsten Deutschen gewesen. Sie kennensich in Wirtschaft aus, das ist Ihre DNA. Wie schätzen Sie die derzeitigeSituation ein?

FLORIANHOMM: Jeder deutsche oder die …#00:06:30#, der meint, dass dieseFehlmanagementaktionen gut ausgehen können, kann sich ja mal mit 5000 JahrenGeld und Finanzgeschichte auseinandersetzen. Wir haben eineZentralbankenplanwirtschaft, die durch die Politik und die Wirtschaftetegespänt ist, die zu einer extremen Veränderung polarisiert zwischen sehr reich,arm, Mittelschicht wird gedrückt, führt. Und es gab noch nie eine Zentralbankenoder irgendeine Planwirtschaft, die mittelfristig …#00:07:13#. Ich gebe nur einBeispiel, wenn man die Buchstaben nur A bis B nimmt, da gibt es 600 Währungen,die auf nichts basierten, nur dem Glauben an den Staat, das er das allesrichtig. Die ersten 600 sind gänzlich gescheiterten und man versucht hier guteStimmung zu einem sehr bösen Spiel zu machen und das wird womöglich dazuführen, dass diejenigen, die nicht hellwach sind, tatsächlich in einer MassenHartz IV (?Skematik) landen werden. Und wir gesagt, wir haben 21 Gründe und dasist halt doch etwas anders, weil wir uns auch in einem Zeitalter zum erstenbefinden, in dem der Technologiewandel, nennen wir es Amazon oder nennen wir esTesla, der zu nettem Abbau von Arbeitsplätzen führt. Digitalisierung ist fürdie Wirtschaft dringend notwendig, sonst ist sie nicht konkurrenzfähig, abergleichzeitig baut sich der Statt immer mehr auf, auf 50 Prozent derWirtschaftsleistung, es werden demnächst 60, 70 Prozent sein. Wie sollen denn17 Millionen richtige netto Steuerzahler, nach hier irgendwann mal, die brechenauch ein, wie sollen da nachher 10, 70 Millionen finanzieren. Wir reden übermathematische Wunschträume und wir haben Kompetenzdefizite, die derartig krasssind. Alleine bei uns in Deutschland sind wir im untersten fünftel, ich sagemal, der Digitalisierungwelle in der Bürokratie, geschweige denntechnologiemäßig. Und diese ganzen Faktoren kommen zusammen und es führt  ausnahmelos zu einer Umkehr der Pyramide. Unddas hat extrem schwere Folgen und wir stecken zu tief in diesem Schlamm, umohne Schmerzen da wieder herauszukommen. Weil wir schieben diese systematischenDefizite und Probleme seit 2000 vor uns her und sie können nicht mehrarithmetisch bewältigt werden.

JENSLEHRICH: Herr Ruppert, als Traumaforscher. Wie traumatisierend istdas für Menschen, wenn sie spüren, dass sie ihre Existenz verlieren?

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Ja, das ist natürlich auch eine derHauptgründe für Existenzängste und für psychosomatische Symptome und dieMenschen somatisieren-, haben dann auch mehr Drogenkonsum, Alkoholkonsum,Nikotinkonsum, all das, was ja extrem gesundheitsschädlich ist auch. Aber wennich mich mal äußern kann zu dieser These hier, der Zusammenbruch des Systems.Die Frage, welches System? Ist es das politische System, ist es dasFinanzsystem, ist es das realwirtschaftliche System, die irgendetwasproduzieren, ist es das soziale System oder es das psychische System. Wirmüssen das, glaube ich, differenzieren und was, glaube ich, jetzt im Moment imGang ist, ist der Versuch einer Finanzelite , also Bill Gates, Rockefeller, alldiese Leute, die ganz viel Geld haben.

FLORIANHOMM: Das ist eine Technologie und eine Finanzelite, das hatsich verändert.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Diese Elite besteht aus derInformationstechnologie. Informationstechnologie heißt, ich verkaufeInformationen, ich verkaufe nicht mehr Öl. Also quasi das, was bisher dasRückgrat der amerikanischen Wirtschaft zum Beispiel ist, bei den Deutschen istes der Autoverkauf, das hat auch mit Öl zu tun. Und es heißt, hier findet quasiein Versuch, das ganze System in Richtung noch mehr Informationstechnologie zubringen. Man verkauft Informationen und gleichzeitig auch nochmal die IT, daswas quasi das neue ist, mit Gesichtserkennung und Kontrollmechanismen undNanotechnologie. Das alles einzusetzen, um auch da wider Geld zu machen. Undwenn wir das mal auf die Impfgeschichte …#00:11:34# es ist der Versuch quasi,ein Geschäftsmodell Infektionskrankheiten, eine Geschäftsmodell Impfungen quasiüber das bestehende System darüber zu pflanzen. Da heißt dadurch, durch denLockdown, wird dann aber auch das bestehende System ins Chaos gestürzt. Dembestehendem System wird zugemutet, quasi jetzt, dass es sich unterordnet demGeschäftsmodell Infektionskrankheiten, dem Impfmodell, sich unterzuordnen, ja.Und ich wundere mich ohnehin, dass so viele Wirtschaftsbranchen das mitmachen,dass überhaupt-, die Automobilindustrie, die Öl-, all die bestehenden. Und dasist das, was im Moment, glaube ich, den großen Umbruch bedeutet. Wo also jetztversucht wird, dass nicht mehr das Öl-, Amerika und Öl, ist die Weltherrschaft,jetzt versucht man mit Informationstechnologie mit dem Impfen, mit derImpfidee-, acht Milliarden Menschen zu impfen ist ja kein Pappenstiel und dasbringt natürlich einiges ein. Das quasi jetzt über die Staaten darüber zustülpen , weil ja ohnehin klar ist, wer soll es denn bezahlen? Die Financiersfür die Impfidee, sind ja die Staaten. Das …#00:12:49# und es soll ja quasiauch das sein, dass die reichen Staaten wie in Europa Deutschland undFrankreich, die sollen wieder das bezahlen, dass in Ghana und Senegal, auch dieImpfungen bezahlt werden. Also es ist ein Versuch einen Systemumbruch zu machenauf verschiedenen Ebenen, politisch, wirtschaftlich, finanziell. Und dieKosten, die das beinhaltet, jetzt für das Soziale System und für das psychischeSystem, sind denen, die das Ding machen herzlich egal. Da wird versucht eingroßes System neu zu kreieren, ich sage mal, den Kapitalismus in eine andereRichtung zu schieben, als bisher auf Kosten der sozialen Verwerfungen, aufKosten der psychischen Auswirkungen, die das für die einzelnen Menschen hat.Und das ist gigantisch, ein gigantisches Umweltprogramm und es ist nicht so,dass ich sage System bricht zusammen, sondern erst einmal das System versuchtsich in ein anderes System zu tranfirmieren, dass also die Leute, die jetztreich geworden sind durch die IT, durch Informationstechnologie, durch denVerkauf von Informationen, dass die jetzt das Thema Gesundheit für sich alsGeschäftsmodell entwickeln, entdeckt haben. Es wird gigantisches Geld in diesesThema hineingepumpt, um dann zu sagen, ja wir sind ja ganz freundlich, wirmachen doch alles für euch hier. Und dabei sieht man, was das für Auswirkungenhat, wenn Gesundheit zum Geschäftsmodell gemacht wird. Das ruiniert diesozialen Beziehungen, es ruiniert einzelne Menschen, es ruiniert Kinder esruiniert Jugendliche, es ruiniert erwachsenen Menschen. Also es ist eingigantisches Programm gegen soziale Beziehungen, gegen einzelne Menschen.

JENSLEHRICH: Frau Kenter-Götte, wie ist das in Hartz IV zu leben?

BETTINAKENTER-GÖTTE: Hartz IV ist die Schreckenskammer derGesellschaft. Hartz IV ist absurd, brutal, menschenverachtend, kontraproduktivund in weiten Teilen rechtswidrig. Hartz IV in ein System der Angst, weil es janach wie vor basiert auf den sogenannten Sanktionen und dieses Wort das ist einSchönsprechwort, sollte man immer ersetzen durch Hungerstrafe, weil genau dasist es. Auch die jetzt noch erlaubten, nach dem Gerichtsurteil vom November2019, noch erlaubten 30 Prozent Sanktionen sind genauso Hungerstrafen-, ichfange schon an zu stottern, wenn ich das Wort ausspreche, weil es so viel Angsterzeugt. Nicht alle sind von Sanktionen betroffen, wenngleich sehr viele, 2019gab es 900.000 Sanktionen, 34.000 Vollsanktionen, wo die Leute gar nichts mehrbekommen haben. Nicht alle sind von betroffen, aber alle leben in Angst davor.Und als ich meinen Mann kennen gelernt habe, als wir uns gerade kennen gelernthatten, hab ich auch eine-, da war ich damals auch im Hartz IV System, durcheine schwere Krankheit. Und da habe ich eine Sanktionsandrohung bekommen undich war zwei Tage nicht ansprechbar. Und er hat es überhaupt nicht verstanden,weil er gesagt hat, dass ist doch nicht …#00:16:29#  was da steht, das ist doch ein Blödsinn, daskann man doch anfechten. Nein, kann man nicht, weil wenn eine Sanktionausgesprochen ist hat ein Widerspruch keine aufschiebende Wirkung. Man mussalso bis zum letzten Urteil warten und unter Umständen kann das sieben Jahredauern, bis dahin kann man Tod sein und es sind auch Leute gestorben. Es heißtes ist ein System der Angst und man kann niemanden fördern, der in Angst lebt.Also insofern ist das mit dem Fördern schon von daher Blödsinn.

JENSLEHRICH: Und es tötet wahrscheinlich auch jegliche Kreativität undauch den Selbstantrieb, weil-.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Ja natürlich, es lähmt. Angst lähm, Angstmacht alles kaputt, Angst erstickt jeden Antrieb, die Leute sind nur nochgelähmt. Und kreativ sein, da braucht man auch meistens in irgendeiner FormGeld. Also als ich 2011-, habe ich schon ein Bühnenstück geschrieben,Hartz-Grusical, das hat den Stuttgarter Autorenpreis bekommen und wenn nichteine Freundin in Mainz mir das ausgedruckt hätte in sechsfertiger Ausfertigung,wäre es gar nicht in den Wettbewerb gekommen, weil ich kein Geld fürDruckerpatronen hatte. Ja, also diese Konsequenzen hat es.

JENSLEHRICH: Frau Elik, wenn Sie das hören. Wir hören wirtschaftlicherZusammenbruch, Sie sagen es selber es wird schwieriger. Macht Ihnen das auchAngst?

NESSYELIK: Auf jeden Fall. Also ich denke, da sind viel mehr Menschenbetroffen, als wahrscheinlich jedem von uns bewusst ist. Und ich vermute, dassist erst der Anfang, dieses Systems. Das wird noch viel extremer die kommendenJahre. Ich denke, dass die Menschen-, also was mir aufgefallen ist, wenn man-,manchmal sieht man bestimmte Menschen immer wieder, obwohl man sie gar nichtkennt, man weiß aber ungefähr wer sie sind. Und ich habe das Gefühl, dass dasSystem nicht nur Angst macht, oder überhaupt diese Form von Hartz IV, sonderndass es auch dafür sorgt, dass die Leute die komplette Motivation verlieren.Überhaupt motiviert zu sein etwas zu bewegen, etwas zu verändern, etwas positivzu starten, vielleicht einen Neuanfang zu machen, sie kommen dann in so-, wiesoll ich es sagen, in ein System rein, wo sie einfach gar nicht mehrrauskommen, wenn sie nicht unbedingt die Kraft haben selbst, oder einen anderenMenschen kennen lernen, so wie bei Ihnen.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Die Kraft kann man gar nicht aufbringen. (NESSYELIK: Wahrscheinlich ja. Das muss schlimm sein.) Das System ist so stark, dieKraft nützt gar nichts mehr. Und ich habe in den letzten Wochen und Monaten,habe ich sehr viele Kollegen und Kolleginnen am Telefon gehabt, die jetztReihenweise in Hartz verschafft werden, gekickt werden. Nicht fallen, sonderngekickt werden. Und die sind ja schon über diesen Antrag verzweifelt. Also manmuss ja nur diesen-.

JENSLEHRICH: Sie haben den mitgebracht, das ist so ein 50 seitiger-.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Einfach nur mal, um zu zeigen, wie so einHartz IV Antrag. Also das war meine, aber wir haben es abgeglichen, es sindnach wie vor 50, 55 Seiten mit Anlagen und ich habe Kolleginnen am Telefongehabt, die geschrien und geweint haben. Es gibt auch von der KolleginKatharina Hoffmann sehr schönes YouTube Video, auch zu diesem Antrag, der HartzIV Wahnsinn. Und ich habe das genauso gezeigt, als ich im Bundestag gelesenhabe im Dezember, habe ich auch diesen Antrag in allen Einzelheiten gezeigt,auch davon gibt es ein Video. Jetzt wir immerhin schon zwei, die das selbesagen Schon dieser Antrag macht die Leute wahnsinnig. Schon da fängt es an.

FLORIANHOMM: Frau Kenter-Götte, ich muss da einfach wirklich auch etwasdazu sagen. Das hatte ich mit meiner Frau auch im Auto mir angeschaut, auch IhrBuch, soweit das ging. Wir hatten sieben Stunden Fahrt und ich hatte da nocheinmal reflektiert über die Wirtschaft, war auf vier Kontinenten präsent,irgendwie insgesamt konsumiert 11.000 Mitarbeiter grob. Und für keinen Postenin der Wirtschaft ist so ein Kuddelmuddel erforderlich. Und ich würde ProfessorRuppert auch gerne fragen, können Sie sich vorstellen, selbst für eineemigrierte Stelle, im Professorentum irgendwo, ich hatte in Harvard studiert,das ist gänzlich undenkbar bei klar denkenden Organisationen gut funktionieren würde.Kennen Sie das, so einen Unfug?

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Naja, ich bin ja an einer Hochschule fürsoziale Arbeit. …#00:21:11# geschult, zusammen mit Leuten das dann auszufüllenund ich denke mir auch immer, das ist der Wahnsinn was die-, Menschen alssolche sind überfordert, da brauchst du schon quasi schon jemanden derenStudium hat, der hilft, dass dieser Antrag einigermaßen durchgeht und so. Wasnatürlich auf der anderen Seite ja sicher wieder nicht unbeabsichtigt ist.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Das ist volle Absicht. Ich meine, das einzigeZiel und Zweck von Hartz IV war die Ausweitung des Niedriglohnsektor, das hatGerhard Schröder damals selber gesagt auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos.Er hat gesagt, wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, die esin Europa gibt. Das war der einzige Zweck. Und insofern ist es alles Absicht.

JENSLEHRICH: Herr Homm, Sie haben zu Ihren Hochzeiten ein Vermögen vonknapp einer Milliarde gehabt. Sie waren Hedgefondmanager, Sie haben ein Leben,ich möchte sagen, ich Saus und Braus geführt. Die Sendung heißt Wirtschaft,Armut, Lebensqualität. Armut, wann sind Sie damit das erste Mal in Berührunggekommen? War Ihnen das überhaupt klar, dass es so etwas gibt. Ich frage mich,wenn man so zu dieser Elite gehört.

FLORIANHOMM: Das war ein bisschen anders getaktet. Sehr rebbeliös,anstatt-, aber das ist so eine Pseudoarmut, anstatt jetzt im besten ViertelLondons zu leben, habe ich bewusst in einem der schlechtesten gelebt…#00:22:48# leben soll. Das ist Bullshit. Aber Armut lernte ich wirklichkennen, in grob eineinhalb Jahren Auslieferungshaft in Italien. Ich hatte zwarnoch ein übersichtliches Budget, das …#00:23:05# 500 Euro, die waren genehmigt,aber damit habe ich meine ganzen Zellennachbarn einigermaßen durchgefüttert,weil wir hatten ein Risiko-, ein extrem hohes Risiko, dass die Eier, die wirbekamen Salmonellen infiziert waren. Andere Nahrungsmittelstoffe, wie Apfelsinen, konnte jeder Blinde erkennen beiden ganzen schwarzen Punkten darauf, ist auch nicht  gerade empfehlenswert. Und das war extremarm, wie ich aus dem Gefängnis kam, habe ich dann-, also wir hatten auch eineZelle, die war ungefähr so groß wie dieser Tisch ja. Und da waren neun Personendrinnen, mussten da drinnen leben und das, war das Armut? Ja klar, weil auchdas Wasser konnte man nicht trinken, einer meiner ausländischen Kollegen ist aneiner Infektion gestorben im Knast. Weil wie ich weg war, hat ihm keiner mehrMineralwasser gekauft, der ist an einer Infektion gestorben, (?Jeb Burg),Amerikaner. Meine Armutserfahrung ist relativ gering, aber meine-, ein Teilmeiner caritativen Tätigkeiten, die fokussieren sich sehr stark in dieseArmutsbewältigung und mein wirtschaftliches Interesse das gilt auch einerErmächtigung, derjenigen die nicht aus dem abgesicherten Mittelstand und upperClass Background kommen, dass die eine ähnliche Chance haben, Wissenaufzusagen, was eigentlich nur der Elite zusteht. In den Köpfen der Elite. Ichversuche Themen zu leben, bin echt kein Armutsexperte, ja. Aber habe genugdavon gerochen, dass ich weiß, dass es mächtig stinkt und richtig schwere Kostist.

JENSLEHRICH: An dieser Stelle würde ich gerne zur zweiten Theseüberleiten. Die da heißt, Demokratie ist, was die Eliten darunter verstehen.Eliten, Frau Elik, was sind für Sie Eliten?

NESSYELIK: Kennt man die überhaupt mit Namen? Also Eliten sind fürmich, die Leute aus der Industrie, die so viel Macht besitzen, durch Kapital,Einfluss einfach auf alles nehmen, was auf dieser Welt geschieht. Sprich, dasfängt ja bei Politikern an, bei Medien, bei Pharma, beim Gesundheitssystem. Dassind Einfluss auf alle Länder dieser Erde, auf Menschen, Frauen, Kinder,besonders auf Kinder. Das ist für mich die Elite und unter Elite, dass ist so-,das ist für mich kein schönes Wort. Ist für mich kein schönes Wort, weilMenschen sollten gleichberechtigt behandelt werden und Elite hört sich für michan, dass es da so eine gewisse Klasse gibt, die sich gewisse Freiheitenrausnimmt auf Kosten anderer, das mag ich nicht.

JENSLEHRICH: Herr Ruppert, was ist das für ein Antrieb aus Ihrer Sichtals Traumaforscher, da haben Sie sich ja auch sehr intensiv mit beschäftigt.Die Eliten, die politischen Eliten, die wirtschaftlichen Eliten.Woher kommtdiese, ich möchte es jetzt mal sagen, Gier?

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Ja, genau. Also wenn ich mich mal selberbetrachte, ich komme aus einem armen Arbeiterhaushalt. Meine Mutter ist auchnoch putzen gegangen, um noch Geld zu verdienen, für fünf Kinder. Ja von daherwar Geld für mich natürlich immer etwas besonders. Viel Geld zu haben war tollund super und dann habe ich ein bisschen Karriere gemacht und dadurch soabgesicherten Job jetzt und so. Und bin ein bisschen zu Geld gekommen, aber ichhabe dann irgendwann, aufgrund meiner Therapie, die ich ja auch mit mir selbergemacht habe, habe ich gemerkt, Geld darf nur mittel zum Zweck sein. Das Gelddarf nur dafür da sein, damit ich mir irgendwas, was ich damit mir erreichenwill, ob ich mir jetzt ein Haus kaufen will, ob ich mir eine Praxis einrichtedafür ist es so, sonst nichts. Wenn aber das Geld zum Selbstzweck wird, dannmuss man sich fragen, welcher Mensch hat diese Interesse. Genauso wenn Machtzum Selbstzweck wird. Wenn ich jetzt sage, ich habe eine gewisse Autorität,dann kann ich irgendwie jemandem sagen, können wir zusammen das und das machen,und er macht es auch. Dann hat das ja irgendwo einen gewissen Sinn, ja. Aberwenn ich jetzt an die Macht will, um der Macht willen, dann ist es auch meinerSicht, immer eine Überlebensstrategie, eine Traumaüberlebensstrategie, und dastellt sich die Frage, was steckt dahinter. Also welche Armutserfahrungen hatder Mensch, oder auch Traumaerfahrungen hat der Mensch gemacht. Gibt es zumBeispiel, das Beispiel von diesem chinesischen Besitzer von dieser HandyfirmaAlibaba, hat er gesagt als Kind hat er sich nichts mehr gewünscht, als das erzweimal am Tag was zu essen gehabt. Das war für ihn-, und das er dann in dieRichtung geht, und das für ihn sozusagen es darf niemand mehr, niemals mehrArmut geben, ich darf niemals mehr hungern und so. Und der Punkt ist das, dukannst es, wenn du mal auf dieser Überlebensstrategie bist und aufgrund deinerTraumatisierungen, du kannst es nicht mit noch so viel Macht, mit noch so vielGeld kannst du das nicht kompensieren. Es hat dann so etwas, es verselbstständigtsich, es wird suchtartig auch, und trotzdem, und das ist das interessante, dassLeute, die so reich sind und so mächtig, die sind trotzdem in sich immer nochunglücklich. Sie können den Schaden, den sie oft als Kind, also frühkindlich, abbekommenhaben ja, durch was ich immer sage nicht gewollt, nicht geliebt, nichtgeschützt. Das ein Mensch, der das erfahren hat und zwar oft schon sehr früh inseiner Entwicklung, dass der dem nicht entkommt. Da kannst du noch so reichsein, du kannst noch so viel Macht haben, du entkommst diesem Traumagefühl indir drin, dem inneren Terror, dem entkommst du nicht. Und deswegen wäre esnatürlich als erstes immer ratsam, allen Menschen, die auf dieser Schiene sind,hör auf, Stop, mach eine ordentliche Therapie, gucke dir es an, und dann hastdu eine Chance, auch für dich, ein glückliches Leben zu führen. Das fatale ist,dass die Leute, die diese Überlebensstrategie fahren, die immer noch mehrwollen, noch reicher wollen, noch mehr Macht haben wollen, in diesem Programm,wo sie vor sich selbst davonlaufen-, dummerweise natürlich je mehr sie Machthaben, je mehr sie Geld haben, die anderen mit in den Abgrund reißen. Nichtandere Menschen jetzt in Ruhe lassen, sondern die anderen Menschen brauchen, umsie dann in ihre Machtspiele, in ihre Geldvermehrungsbürde hinein zuverstricken. Und deswegen kann ich es für mich ganz klar und deutlich sagen,seit ich das erkannt habe, für mich erst einmal erkannt habe, habe ich so einviel besseres Leben, habe so eine viele bessere höhere Lebensqualität, weil ichwirklich sage, was brauche ich für mich, was sind meine Bedürfnisse. Und immergucke, dass ich in Dingen, wie ich mit anderen Menschen zu tun habe, einewin-win Strategie fahre. Mir geht es gut und mir geht es nur dann gut, wenn esdir auch gut geht. Dann weiß ich, wenn ich jetzt reich bin und ich habe lauterElend um mich herum, wie soll es mir denn gut gehen? Wie soll mich das dennirgendwie glücklich machen, zufrieden mache, dass ich weiß ich bin reich unddafür sind andere arm, und ich bin mächtig und die anderen ohnmächtig. Da kanndoch kein Mensch Glück daraus ziehen. Deswegen ist für mich ganz klar, du wirstein glücklicher Mensch, erstens weil wenn du dich mit deiner eigenen Geschichteauseinandersetzt und du bist ein glücklicher Mensch, wenn um dich herumglückliche Menschen sind. Und du bist ein mächtiger Mensch, wenn um dichmächtige andere Menschen sind. Und nicht immer dieses Konkurrenzdenken, bin ichbesser, bin ich größer, bin ich schneller als die anderen. Das ist auch etwas…#00:31:16# wir haben alle ein falsches Identitätskonzept. Die meisten Menschenverstehen unter ihrer Identität Zugehörigkeit, ich bin Deutscher, ich bin das,ich bin das, ich habe diesen Beruf. Aber das ist nicht Identität. …#00:31:29# Identitätbist du, das ist deine Lebensgeschichte und die musst du dir anschauen. Mitdeiner Lebensgeschichte musst du dich auseinandersetzen, damit du dann bei dirsein kannst. Und auf der Basis bildest du Beziehungen, auf der Basis-, aufdieser gesunden Basis bist du in der Lage gesunde Beziehungen zu machen. Undwenn du immer im Außen bist, wer ist reicher, welche Nation ist stärker alsunsere Nation, wen müssen wir klein machen, wer ist sozusagen ein Konkurrent,den wir aus dem Markt …#00:31:56# das ist ein Unglücksprogramm. Das ist vonvornherein ist das ein Programm, was die Menschen und selbst die reich sind,auch die Eliten, das macht die nur unglücklich. Und as müsste man kapieren undmal ausprobieren vor allen Dingen.

FLORIANHOMM: Also das ist-, das touched mich enorm. Das liegt auchteilweise daran, dass wir uns mit Ihnen beschäftigt haben, aber auch meine Frauintensiv mit Ihren Theorien. Und das habe ich auch noch nie im Fernsehen oderöffentlich besprochen, genau diese traumatisierenden Missbrauchserfahrungenhabe ich als kleines Kind zwischen vier und sechs Monaten erlebt, das Resultatwar bei mir aber nicht eine schwere MS, wie bei meiner Schwester, zweiSelbstmorde in der Familie, in der Großfamilie, sondern meine Spaltung kamdadurch, dass ich sagte A ich scheiße auf Familie, B diese Kasper, dieüberrunde ich mal sehr entspannt, dass heißt mein Vater-.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Entschuldigung, ich muss jetzt mal dazwischengehen, ich weiß überhaupt nicht mehr, was das jetzt mit dem vorgegebenen Themazu tun hat. Weil ich schon gedacht habe, was werden die denn jetzt allesschlaues sagen, weil mir fällt dazu gar nichts ein. Aber ich merke, die anderenschweifen auch ein bisschen ab.

FLORIANHOMM: Nein, das ist doch das Kernthema in der Elite. Das ist daszentrale Thema. (BETTINA KENTER-GÖTTE: Welches denn, dann erklären Sie es mir.)Frau Kenter-Götte, warum unsere Gesellschaft so zerstört ist, weil wir ganzklare Mechanismen aufnehmen, ich kann was von Erfolg erzählen, das ist keineTheorie, die so abartig werden, das ein hyper elitärer megaTechnologiekapitalist meinst er muss jetzt noch medikamentös die Welt betreuen.Das ist das Eliteprinzip, das sich nicht füllen lässt, es basiert auf Traumenund Missverständnissen. Und wenn wir nicht einmal anfangen das Themas richtigraus zu blasen, wie sollen wir denn da zu uns finden? Weil wir versuchen Löcherzu stopfen, die uns gar nicht klar sind. Also das ist überhaupt keineAbschweifung, das ist das Thema.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Seien sie nicht so ungeduldig mit mir, ich binnur eine Schauspielerin, die Ihre Geschichte erzählt. Ich bin doch keine…#00:34:15#.

FLORIANHOMM: Sie haben viel mehr drauf, als das ich ungeduldig mitIhnen werde. Ich werde auch nicht mit Ihnen ungeduldig. Für mich darf-, mandarf doch mal Themen wie Pädophilie richtig angehen, Depressionen Generation Zrichtig angehen. Über was reden wir denn? Wir reden doch über Peripherien nonstop und deswegen ist mir das wichtig. Und wenn wir es nicht in dieÖffentlichkeit drücken, und meinen ich verstehe ich das nicht, das istuntoucheble. Was ist denn das für ein Theater? Das ist Schauspielerei.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: …#00:34:49#  es gibt einenKollegen auch, der heißt Sven Fuchs, er ist in Köln, ist einKommunikationswissenschaftler und der hat mal die Geografien gesammelt von allden Leuten, die so mächtig sind und so reicht sind. Und das ist ein einzigesKindheitselend. Also was er aufgedeckt hat. (BETTINA KENTER-GÖTTE: Das versteheich jetzt.) Ein einziges Kindheitselend. (BETTINA KENTER-GÖTTE: Diesen Bogenverstehe ich jetzt.) Nicht wollt, nicht geliebt und nicht geschützt heißt fürmich auch immer vor Gewalt nicht geschützt, vor sexuellem Trauma nichtgeschützt, und dann passiert nämlich folgendes, dass wir, geht generell, wirgehen aus dem Kontakt mit uns selber, wir gehen aus dem Gefühl. Das heißt, wirverlieren den Kontakt zu uns selber, wir verlieren den Kontakt zu unseremKörper, zu unseren Bedürfnissen, gehen in den Kopf. Und dieses ganze System waswir haben, dieses Wirtschaftssystem, das politische System ist ein Kopfsystem.Da kommst du nur weiter, wenn du nur im Kopf bist, wenn du nur auf die Zahlenguckst, was ist der Geschäftsplan, wie viel haben wir Umsatz gemacht. Und under Politik, wer zuerst Gefühle zeigt hat verloren. Wer zuerst ein Gefühl zeigt,eine Gefühlsregung ist außen vor, ist schwach, ist kein Führer, kann nichtführen. Der Führer, der ist stark, der ist eisen, der ist knallhart, der setztdurch.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Aber eben was heißt-, ich verstehe diesen Satzirgendwie nicht. Demokratie ist was die Eliten darunter verstehen.

JENSLEHRICH: Der Satz soll einfach zeigen, oder der Satz soll ja aucheine gewisse Provokation beinhalten, dass quasi die Eliten, die ja in diesemFall, so verstehe ich ihn, und so haben wir das auch mit der Redaktionbesprochen. Eben nicht, ja gewählt worden, sondern im unsichtbaren agieren. Dasind wir bei den Finanzeliten, da sind wir bei Blackrock und anderen Konzernen.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Selbst gewählten Leuten, die durch Wahl an dieMacht kommen, sind genauso. Die müssen genauso hinschauen auf ihre Kindheit,warum ich mache ich diese Ochsentour, warum mache ich dieses ganze Ding, umdann irgendwann da oben zu sein. Mal hinzugucken, was haben die an Verletzungenund Verwundungen in ihrer Kindheit erlebt, sodass sie sich das auch antun.…#00:36:47#

BETTINAKENTER-GÖTTE: Ja aber ist es realistisch zu glauben, dasssie es machen?

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Es geht gar nicht darum, dass es realistischist. Sondern erst einmal darauf hinzuweisen, dass die Leute, die da oben sind,schwer traumatisierte Menschen sind. Die da oben sind, die herzlos sind-.

JENSLEHRICH: Könnte man da von Psychopaten sprechen?

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Nein, Psychopaten ist zu abwertend. DieTraumatheorie ist eine Ursachen-Wirkung-theorie, es ist keine moralischeTheorie. Wenn jemand ein schlechter Mensch ist-, das sind keine schlechtenMenschen, die sind genauso Menschen, wie wir alle. Bloß die habenÜberlebensstrategien gewählt, die sind für sie selbst schädigend und die sindfür die anderen auch schädigend. Und das muss man doch einmal verstehen. Wirhaben den Hitler hier, Adolf Hitler, kennen wir in Deutschland. (NESSY ELIK: Ohmein Gott.) Was ist mit Adolf Hitler passiert, Adolf Hitler ist das vierte Kindseiner Mutter. Was ist mit den ersten drei Kindern passiert, die sind anDiphtherie gestorben, innerhalb von 14 Tagen sind drei seiner Geschwister-. 14Monte später hat diese Frau wieder ein Kind, diese Frau ist hoch traumatisiert,wie kann denn die einem neuen Kind, etwa gegenüber sein Mutter, liebevoll, dasein und so. Die muss voller Angst sein, die muss voller Mobilität sein, vollesTodesgefahren an sich. Und ich habe es noch nie gesehen, dass eine Frau, dieein Kind verliert und nicht das Trauma aufarbeitet, und dann wieder ein Kindkriegt, diesem Kind gegenüber Mutter sein kann, das geht nicht. Die kannemotional nicht da sein. Es heißt, dieser Hitler ist von vornherein verhungert,der hat-, emotional ist der ausgehungert, dann hat er noch seinen Vater dazugehabt, der ihn permanent geprügelt hat, der ihn klein gemacht. Ja, dass dasein schwerst traumatiserter Mensch ist, der sich dann, in gewisser Weise kannman auch recht. Das ist ja der Punkt, dass aus den Traumaopfern  werden Traumatäter und die tun dann anderenMenschen das an, was Ihnen selber angetan wurde.

JENSLEHRICH: Das heißt also Trauma erzeugt Krieg, Krieg erzeugt Trauma?

FLORIANHOMM: Und das ist natürlich, nochmal auf die Grundfrage nochmal,Demokratie ist, was die Eliten darunter verstehen, das wird ja auch gefördert.Wie ich gesagt habe, wie ich in Harvard anfing, ich hielt mich für schon sehrmerkwürdig und merkte dann dort, dass ich noch relativ normal war. Diese Unihat sechs US-Präsidenten geschafft und hat einen Fond, ein Studienfond, einUniversitätsfond von ungefähr 50 Milliarden. Das ist mehr als dieWirtschaftsleistung von 30, 40 Ländern. Deswegen, was versteht die Elite unterdiesen Themen, das ist Leistung auf höchstem Niveau, aber diese Leistung istnicht unbedingt gemeinschaftlich in irgendeiner Weise sinnvoll. Das ist dieTabelle der 1000 reichsten oder Forbes und der deutschen Liste, in der ich auchwar. Und da bauen die sich dann irgendwie daran auf, ob das Sinn ergibt istvollkommen egal und deswegen sind wir da so einen langen Weg gegangen. Ichwollte nicht so-. (BETTINA KENTER-GÖTTE: Ja, ich verstehe jetzt.) ichinteressiere mich sehr für den Kern und ich bedanke, dass Sie es so gut erklärthaben, weil ich war da ein bisschen sensibilisiert im Kern und deswegen habenwir natürlich auch die Frage eins, warum bricht ein System zusammen, weil eineElite jetzt in einer Transferunion ist aus der alten Industrie in die neueIndustrien und die greifen sich alle. Und man darf sich auch mal fragen, werwirklich, tatsächlich überproportional von dieser Pandemie profitiert. Dann hatman sich die Fragen doch schon beantwortet, die wir in Frage eins und zweigestellt haben.

JENSLEHRICH: Frau Kenter-Götte ich merke Sie wollen etwas sagen. (BETTINAKENTER-GÖTTE: Nein, ich will gar nichts sagen.) Ich hatte gerade das Gefühl. Wowird denn für Sie quasi der Grundstein für Armut gelegt?

BETTINAKENTER-GÖTTE: In der Gier. Dieser Planet ist ein Planet derAngst und der Gier, so wie es gehandhabt wird. Und da ist der Grundstein.Machtgier, Geldgier, Gier.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Aber die Frage ist doch, warum wird ein Kind,ich sage mal, jedes Kind entsteht voller Lebensenergie, voller Lebensfreude undvoller Liebe. Jedes Kind entsteht …#00:41:15# voller Liebe und will allenhelfen. Es will der Mama helfen, später will es anderen Menschen helfen und so.Also jedes Kind von sich ist sehr sozial, die Frage ist wie schafft es dieMenschheit aus ihren Kindern asoziale Wesen zu machen. (BETTINA KENTER-GÖTTE:Lange geübt.) Denen wirklich-, wo es denen egal ist, Hauptsache meineAktienkurse stimme. Egal, ob ich die Umwelt damit kaputt mache, ist völlig egalHauptsache die Zahlen stimmen, Hautsache ich bin an der Macht, ob dabei so undso viele Leute …#00:41:47# völlig egal. Die Frage ist, wie wird aus solchen,ich sage erst einmal, Kindern, die ja wohlwollend sind, die sehr sozial sind,wie wird aus diesen Kindern jemand er dann zum Beispiel Kriege für notwenighält, der Atombomben, Atomwaffen-. (JENS LEHRICH: …#00:42:03#) (BETTINAKENTER-GÖTTE: Da müssten Sie doch eigentlich eine Antwort darauf habenoder?)Was war jetzt schon wieder-, jetzt Atomwaffen modernisiert werden, alsogib es etwas perverseres? Wie wird aus so einem Kind, so jemand, der das macht?Und da ist meine Antwort darauf, die Kinder dann systematisch traumatisierte,Systemtisch. Also wir tun alles dafür, um Kinder systematisch zutraumatisierten.Ich nenne mal zwei Beispiele, Kaiserschnitt, Kaiserschnitte traumatisiertendie Mütter und traumatisierten die Kinder. Frühe Fremdbetreuung, Kinder bereitsmit fünf, sechs Monaten teilweise den ganzen Tag in die Krippe, das ist eineTraumatisierung.

JENSLEHRICH: Also, wenn die noch gar nicht sprechen können, wenn diesich noch gar nicht äußern können.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Das ist die volle Traumatisierung von Kindern,ja. Und dann geht es weiter. Diese Gesellschaft, wenn die sich nicht malbesinnt und sagt, was macht uns im Endeffekt arm, was macht uns kaputt, wasmacht uns psychisch arm., dann gehen wir alle den Bach runter. Da können wirnoch so unsere Reformideen haben, noch so viele Ideen, du musst am Anfanganfangen. Du musst am Anfang anfangen mit der Sensibilität, was lässt einenMenschen gesund sein, gesund bleiben und was (NESSY ELIK: Liebe.) macht diesenMenschen reich.

JENSLEHRICH: Ja, Liebe. Aber das klingt für mich danach, dass es jetzttatsächlich, so wie Sie das beschrieben Herr Ruppert, ein paar Jahrzehntedauern würde, wenn wir jetzt damit anfangen bis wir irgendwann in so einerGesellschaft leben könnten.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Ja wunderbar. Dann dauert es noch ein paarJahrzehnte, aber sonst dauert es Jahrhunderte und machen weiter mit diesenÜberlebensprogrammen.

JENSLEHRICH: Frau Elik.

NESSYELIK: Die Kinder haben ja nicht gerade eine rosige Zukunft vorsich. Also ich meine, ich habe einen 17 jährigen Sohn und ich mache mirwirklich Sorgen, obwohl er super in der Schule ist, sozial ist, vorbildlich,total pflegeleicht. Dennoch mache ich mir Sorgen um seine Zukunft und da gehtes halt nicht immer nur um Geld. Sondern dass, was in den letzten Monatenpassiert ist, dieses Lockdown, die Kinder kriegen online Unterricht, werdenisoliert, (JENS LEHRICH: Masken tragen.) müssen Masken tragen, auf der Straße,auch wenn sie allen gehen, sehe ich so viele Jugendliche und Kinder, die mitMaske durch die Gegen laufen. Wo soll das alles hinführen? Da muss dochirgendjemand mal etwas dagegen tun. Ich meine, ich mach mir Sorgen um meinenSohn und viele anderen Kinder auch. Und das zählt nicht nur für Deutschland,sondern das ist ja inzwischen weltweit so. Das ist der Horror. Die Kinder sindOpfer, weil sie jetzt davon sprechen.Das liegt wahrscheinlich etwas viel längerzurück.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Nein, das ist aktuell. Wie ich sagte, aktuelldie Corona Pandemie ist ein weiteres Mittel um Kinder zu traumatisieren. Dawird schon die Geburt mit Maske.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Das ist ja Folter, wie ich das gelesen habeund auch von einer Hebamme gehört habe. Ich habe wirklich angefangen zu weinen,dann hat die mich ganz grob angeguckt und hat gesagt ja, in den letzten 20Jahren sind die Frauen sowieso schon darin geübt worden, in das die Sache sehrtechnisch abläuft und so. Dann habe ich bei unserem Landrat angefragt, ist dashier auch so? Dann wurde mir geantwortet, also in unserem Landkreis, da hieß esja, wenn die Frau es gar nicht mehr erträgt, dann darf sie während derPresswehen die Maske abnehmen. Mir physisch schlecht geworden, also ich glaube,da muss man nicht mal ein Kind bekommen haben, um das zu wissen, dass man danicht mehr diskutieren kann, ob ich die jetzt nicht mehr vertrage oder nicht.Und eine Nachbarin war schwanger, die Frauen haben im fünften Monat schon Angstvor diesem Moment, das ist unglaublich. Das ist das schlimmste überhaupt.

JENSLEHRICH: Ich würde einmal ganz kurz, weil ich möchte gern noch beidiesem Thema bleiben, weil die Thesen sind ja auch nur, wie gesagt, ein kleinerroter Leitfaden, aber diese These, die passt so gut, deswegen würde ich diejetzt einmal gerne gerade dazwischen bringen. Die heißt, wir haben es inFriedenszeiten vollbracht eine Gesellschaft kollektiv zu traumatisierten. Dasmuss man erst einmal schaffen.

NESSYELIK: Kinder sind das Werkzeug, das fängt in der Schule an.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Ich bin heute hergefahren, im Zug. Ein jungesPaar, zwei Kinder so vielleicht ein halbes Jahr und ein Jahr und so, und vomAltersabstand war es gar nicht so viel. Beide Eltern tragen Masken, du brauchstals Kind den Kontakt mit dem Gesicht deiner Mutter, du musst doch sehen wie sieist, wie sie drauf ist, ob die lächelt oder nicht lächelt, ob sie-, du musstals Kind-, diese Signale sind toll wichtig. Da gibt es ja auch entsprechendUntersuchungen dazu. Am liebsten wäre ich hingegangen und hätte den Leutegesagt, mensch bitte tun sie doch ihrer Kinder willen die Masken ab, sie müssendoch jetzt nicht diese Masken tragen. Bloß um ihrer Kinder willen.Wo man auchmerkt, fast eine Unsensibilität, auch von Eltern dem gegenüber, was Kinderbrauchen. Und da fragt sich dann, was haben die schon wieder erlebt. Was habendie an-, in der Psychologie reden wir ja von Spiegelungen, Spiegelungen die duals Kind brauchst. Was haben die Eltern, zum Beispiel, wieder auch alsSpiegelung nicht bekommen, sonst würden sie es merken, sonst würden sie merken,das tut meinem Kind nicht gut, ich mache meinem Kind Angst. Das war auchabfällig, das Kind hat immer weggeschaut. Das Kind hat sich immer verkrochen.Das hältst du als Kind nicht lange aus, wie sollst du es aushalten, wenn du indas Gesicht deiner Mutter schaust und die hat permanent dieses hässliche Dingim Gesicht.

FLORIANHOMM: Professor Ruppert, was mich echt anfixt, weil wir an einemWaisenhausprojekt arbeiten. Das sind in der Regel schwer traumatisierte Kinder.Wie kann ich, wie können wir-, es geht sicherlich um fördern, fordern. Aber wiekönnen wir als Gesellschaft-, das ist für mich ich die Kernfrage, liebevollermiteinander umgehen und wenn ich die Antwort nicht hätte, dann würde ich siejetzt nicht fragen. Haben Sie da eine gesellschaftliche Vision, eine Form derKommunikation, um Licht und Liebe in die Leben zu bringen dann kann,- könnenwir wirklich auf einen besseren Planeten leben. Aber mir fehlt etwas.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Also ich …#00:48:41# Grundgesetz ja? Wenn ichein Grundgesetz machen würde, für eine Gesellschaft, würde ich reinschreiben,kein Mensch darf einen anderen Menschen traumatisieren. Und dann würde ich dieganze Situationen aufzählen, in denen Menschen andere Menschen traumatischen,wo es dafür die Gelegenheit gibt.

JENSLEHRICH: Aber das würde mich jetzt einmal interessieren, FrauKenter-Götte, fühlen Sie sich durch Hartz IV-, fühlten Sie sich dadurch traumatisiert, wenn Sie das jetzt so hören?

BETTINAKENTER-GÖTTE: Aber, ja. Nicht nur Kinder, sondern auch wieschnell das mit gefestigten erwachsenen Menschen, die gut im Leben stehen, dashabe ich jetzt wieder erlebt, eine Kollegin ist, weil sie keine andereMöglichkeit hatte. Und es hieß ja, es ist alles vereinfacht, wunderbar, esheißt jetzt Sozialpaket und nicht mehr Hartz IV und ist alles ganz leicht und wunderbar.Also die Edelhartzer. Also sie ist ganz aufrecht zu dem Amt gegangen, duglaubst es nicht, ich bin so klein wieder rausgekommen und ich weiß nicht, wiesie es machen. Das habe ich ja auch erlebt und das geht so weit-, manunterliegt ja dem Reiseverbot bei Hartz IV, das haben wir ja jetzt auch wiederim größeren Stil. Ich war da schon ein bisschen geübt, man muss ja einen Antragstellen, um zu verreisen und so, und darf nicht über Nacht im Nachbarortnächtigen und braucht eine staatliche Genehmigung. Und es geht mir heute nochso, dass wenn ich in einer fremden Stadt bin und zum Geldautomaten gehe, einenMoment lang es mich durchzuckt darf ich hier sein? Kann man meine Spurverfolgen? Das ist jetzt acht Jahre her, das ich das letzte Mal Hartz IV bekommenhabe, also das hinterlässt lebenslange Spuren, auch wenn man da sehr bewusstmit umgeht und eine überschaubare Zeit dem nur ausgesetzt ist und ich erlebe esjetzt auch mit den Kollegen und Kolleginnen, wo ich Gespräch gehabt habe, woich gedacht habe, muss ich jetzt Angst haben, dass die sich was antun. Das istkatastrophal.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Da kann ich wieder zu diesem … #00:50:53#. Dieheutige Elite, die so mit IT und Software und Nanopartikel und irgendwas zu tunhat, hat keine Ahnung von der menschlichen Psyche. Es ist nicht so, dass dieseElite geschult drin wäre, zu wissen oder mehr wüsste jetzt, als Generationenvorher, was ist unsere Seele, was macht unsere Psyche aus. Im Gegenteil, diemüssen sich nicht damit beschäftigen, Hautsache sie wissen, wie irgendetwas zuprogrammieren geht, Hauptsache sie wissen, wie etwas zu managen geht,Hauptsache sie wissen, wie …#00:51:23#. Die müssen nicht wissen, was ihreInnenwerte sind.

JENSLEHRICH: Oder wissen sie es vielleicht ganz genau?

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Nein, meilenweit entfernt.

FLORIANHOMM: Nein. Ich habe vier Jahre, grob, meines Lebens in einemKeller gelebt und habe sehr früh in Harvard schon programmieren kennengelerntund wurde durch meine gesamte Karriere hin, bis zur Spitze als Milliardär, habeich mich selber entseelt. Dies Seele war nachher so groß wie eine Amöbe. Unddas ist der Prozess. Aber wie gesagt, ich bin extrem lösungsorientiert was michan den Gymnasien oder vollkommen egal ob es Hauptschulen sind, als Wirtschafternervt ist, dass niemandem wirtschaften beigebracht wird und warum können wirnicht solche Konsequenzen, die so elementar für unsere Gesellschaft sind für-,mit 30 Prozent missbrauchten Mädchen, tendenziell ist jede zweite oder ist esjede dritte. Und missbrauchten Jungs, ist es jeder vierte oder ist es jederfünfte. Das ist so derartig elementar, warum haben wird das nicht zurgeeigneten Zeit-, wir haben Sexualkunde aber wir haben nichts was sich in derPsychologie, Soziologie unsere Gemeinschaft beschäftigt im Zusammenhang auchunserer Seele. Und das ist, wie sie ja besser wissen …#00:52:47# Deutschlandeine Wissenschaft. Das ist keine Gerüchteküche. Warum, wann-, wenn ich daslerne-, ich kriege das Zuhause garantiert nicht mit, vor allem nicht bei derElite, no way, da gibt es so Alibi-Trainee-Chips, aber warum darf das dennnicht schon für elf, zwölf-jährige eine ebenso wichtige Stellung einnehmen,zumindest wie Sexualkunde. Das ist doch das mindeste.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Man kann ja sagen, statt einem einzelnen Virusalles in die Schuhe zu schieben und der Schuld, dass wir alle krank  und so weiter, und unsere Gesundheit nichtfunktioniert. Die sexuelle Trauma ist weltweit so verbreitet, dass wir sagenkönnen, das würde rechtfertigen einen PAndemieplan aufzustellen und die Fragezu stellen, wie kann die Weltgesellschaft, wie kann man da verhindern, dass soviele sexuelle Trauma stattfinden. Wie kann man den Leuten helfen, die sexuelltraumatisiert sind, dass sie wirklich da runter kommen. Denn die Konsequenzenvon sexueller Traumatisierung sowohl auf der körperlichen, wie auf derpsychischen Ebene sind enorm.

JENSLEHRICH: War Ihnen das klar, war Ihnen das klar?

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Da könnte man Milliarden in die Hand nehmen…#00:54:06# für die Weltgesundheit was tun, das wäre mal etwas.

FLORIANHOMM: Besser als die Impfindustrie , die im Gesamtwertmindestens ein Unternehmensgruppenwert hat von 400 Milliarden, tendenziellstark steigend. Krank Natürlich, das ist das Thema. Wenn, ich sage mal,konservativ 30 Prozent unserer Gesellschaft dadurch betroffen ist, das führt jazu Verrenkungen, Verzerrungen, die sensationelle Ausmaße annehmen, landen imElite-Problem. Ich muss doch da am Fundament etwas machen, alles andere wäreunlogisch.

JENSLEHRICH: Sind zu Sie aus heutiger Sicht, dem Knast dankbar?

FLORIANHOMM: Definitiv. Obwohl das nicht ganz untraumatsch war, weil eshat mir-, das war so intensiv mehrfach am Tag den tiefen Schatten erlebt unddas hellste Licht. Und irgendwo habe ich mich da, war so eine Periode, wo ichgar nicht groß die Wahl hatte anzufangen, mich mit mir selber mehr zubeschäftigen und auch ein bisschen über die Zeit jetzt auch, der letzten drei,vier Jahre, vor allem des letzten Jahres, mit einer gewissen Selbstliebe zuentdecken und meine Verwirrungen ein bisschen zu neutralisieren, bisschen aufden Kern zu kommen. Klar, Knast war Taff, aber eigentlich sehr gut.

JENSLEHRICH: Hat das dann am Ende zu mehr Lebensqualität geführt, dasist ja auch ein Stichwort unserer Sendung?

FLORIANHOMM: Also das ist wirklich, wenn ich es heute-, also ich habemich nach dem Gefängnis gefragt, warum ich glücklicher bin, als eine dermächtigeren und wohlhabenderen Deutschen. Und dann habe ich das erforschtteilweise, auch mit so verschiedenen Psychologen, und auch in letzter ZeitTraumawissenschaftlern und ich wollte es mir erklären. Ich habe eigentlich garnicht mehr, aber ich lache mehr, bin gut drauf, bin nicht so ein Arsch und dasist jetzt gerade in dieser Entwicklung mal zu sehen, was wirklich zählt, waswill ich wirklich. Das ist eine neue Frage, sondern nicht was meine Traumas mirsagen, was ich wirklich will. Also es ist eine Befreiung, ich kann es jedemempfehlen. Es ist unangenehm, sich mit seinen Schattenseiten zu beschäftigen.

NESSYELIK: Vielleicht sollten wir mal einige Politiker so lange insGefängnis stecken, damit die auch zu sich kommen.

FLORIANHOMM: Der Vorteil am Gefängnis ist, dass sie spätestens nachsechs Monaten wissen, wer ihre wahren Freunde sind.

NESSYELIK: Das glaube ich.

JENSLEHRICH: Frau Kenter-Götte, was ist für Sie Lebensqualität? Gab eswährend der Zeit von Hartz IV Lebensqualität oder war das nur Überlebenskampf.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Naja gut, ich bin ein genügsamer Mensch, alsoich kann ja auch, wenn ich kein Geld mehr habe irgendwas zu machen, auch in derEcke liegen und meinen Atem beobachten und es spannen finden. Aber das kann manja nun nicht von jedem verlangen. Und insofern ist es für viele Menschen ganzganz schwierig da einen Sinn darin entdecken, also einerseits hilft da ebeneine spirituelle Ebene oder eine Bewusstseinsebene, aber auf der anderen Seitewird dieses Argument oft auch gebraucht, um die Leute davon abzulenken. Mankann ja, wenn man es nur von der richtigen Ecke betrachtet kann man sichdarüber erheben. Nein, das kann-.

JENSLEHRICH: Also sprich, verlasse deine Opferrolle und-.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Ja, das ist zwiespältig.

FLORIANHOMM: Darf ich kurz fragen? Wie haben Sie das geschafft?

BETTINAKENTER-GÖTTE: Auch vorher lange geübt, das ist alles eineÜbungsfrage, das Gute wie das Schlecht. Und aber ich muss sagen, dass sindeinfach wirklich Erfahrungen, die bitterhart sind und ganz schlimm und beimir-, gut sonst wäre dieses Buch nicht entstanden und ich hätte die schöneLesereise nicht gehabt und ich hätte auch meinen Mann nicht kennengelernt, weilder als Journalist zu einer Veranstaltung ging, wo ich den Schnabel nichthalten konnte. Also mir hat es jetzt etwas gutes gebracht.

JENSLEHRICH: Aber dann ist ja daraus eine Lebensqualität entstanden, amEnde.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Ja, aber das ist ja auch Gnade, das ist janicht mein Verdienst. Ist ja auch eine Ausnahme. Die meisten bleiben wirklichin dieser bittere, grässlichen Armut stecken, wo man auch nicht mehr kreativsein kann, weil man hat nichts mehr. Auch Kreativ sein kostet Geld.

JENSLEHRICH: Also dieses Buch hat bei mir auch wirklich einen-, ichhabe bei mir in der Familie jemanden der Hartz IV bezieht und ich habe das zwarnicht belächelt, aber ich habe es auch nicht so ernst genommen, in derDramatik, in der man mich daran immer mal wieder an mich herangetragen hat. Ichhabe dieses Buch gelesen, und muss sagen, ich kann mich da jetzt wirklich fastnur dafür entschuldigen, weil das so ein Wachrüttler ist. Und es war mir nichtklar, und da bin ich irgendwie auch selbst Opfer in dem Sinne geworden, dessenwie es mir verkauft wurde. Das wir nämlich in einem Land leben, wo keiner verhungernmuss. Das ist so dieser Satz.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Ja, das hat schon lange vor Hartz IVangefangen. Die Bertelsmannstiftung hat da auch groß ihren Beitrag geleistet,und die Medien haben groß ihren Beitrag geleistet. Es ist wirklich für Ausssenstehndekaum zu durchschauen, wenn man nicht in diesem System ist und tun Sie das.Entschuldigen Sie sich, oder sagen Sie es, dass Sie jetzt anders denken. Weildas schlimmste für mich war nicht in Hunger versetzt zu werden, durch Kürzenoder so etwas. Sondern es war tatsächlich meine Freunde, Freundinnenanzugucken, nicht alle, aber einige, und in den Blicken zu sehen, dass sie mirnicht glauben, was ich erzähle. Und das ist auch das, was ich auf der Lesereiseimmer wieder erlebe, dass Leute Tränen in den Augen haben und sagen, endlichsagt jemand es ist wahr, was ich erlebe. Und ich habe auch so an mirgezweifelt, dass ich mit einer Freundin jeden Tag gemailt habe, die auchbetroffen war, weil wir es beide nicht fassen konnten, bis wir kapiert haben,dass das wirklich System ist.

JENSLEHRICH: Ich möchte an dieser Stelle gerne unsere vierte These kurzeinblenden, die auch sehr gut passt. Corona ist Hartz IV für alle. Frau Elikals Selbstständige.

NESSYELIK: Das kann man wohl so sagen. Also die Selbstständigen habenes nicht leicht, besonders der Mittelstand. Ich weiß nicht.

JENSLEHRICH: Wie lange halten Sie da noch durch?

NESSYELIK: Gott sei dank, noch ein bisschen. Aber es gibt keineGarantie. Man weiß nicht, was als nächstes kommt und wie lange und wie massiv,wie extrem, das ist schwer zu beurteilen. Ich denke, diese Staatsgelder, wienennt man das, diese Zuschüsse, die da möglich waren (JENS LEHRICH: DieCoronahilfen.) zu beantragen. Coronahilfen, Soforthilfe, das ist ja alles einWitz, ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ich meine, ist ja schön, dass der Staatbundesweit so viele Gelder ausgeschüttet hat, aber das ist alles so verzwicktund da müsste man total in das Detail gehen. Ich kann sagen, dass die jetztschon wieder anbieten, oder die Möglichkeit bieten, dass man für aktuellelaufende Monate so eine Art Soforthilfe wieder beantragen könnte, die wiederumdarf man nicht selbst beantragen, das müsste der Steuerberater machen, weil derhaftet ja auch dafür dann, wenn er unkorrekte Angaben macht. Blödsinn, weilwenn ich als Unternehmer etwas beantrage, dann kann man ja auch davon ausgehen,dass ich korrekte Angaben mache, oder? Und wenn, dann wird es ja auch, gehenwir mal von aus, auch mal überprüft.

JENSLEHRICH: Zumal auch der Steuerberater wieder Geld haben möchte.

NESSYELIK: Ganz genau. Es wird nach außen hin gegeben beziehungsweiseversprochen, wird auch irgendwo ausgeschüttet, ich weiß nicht bei alles odernicht allen, aber es wird ausgeschüttet. Aber am Ende, man hat trotzdem nichtsdavon. Das, was die kaputt machen in der Zeit, kann man mit Geld gar nichtwieder aufwiegen. Was nützt Ihnen ein Geschäft, wenn es kaputt ist, wenn sieall ihre Liebe, ihr Konzept, ihr know how, ihre Ideen, ihre Liebe, alles hineingesteckthaben, wenn alles genommen ist. Dann nützen ihnen 9.000 Euro Soforthilfe auchnichts. Ist ja lächerlich. Es gibt natürlich auch Leute, die vielleicht einganz kleines Geschäft haben, die sonst eben auch keine 3.000 oder 4.000 Euroschaffen, da sind 9.000 Euro auf drei Monate natürlich sehr viel. Aber, ichwürde jetzt allgemein, wirtschaftlich gesehen auf verschiedenen Branchenbundesweit, würde ich sagen, das war keine Hilfe. Und das ist auch keineLösung. Die sollten die Unternehmen arbeiten lassen, sollen sie sich etwasanderes einfallen lassen. Denn kommt nochmal so ein Lockdown, ist das derGenickschuss. Das ist meine Meinung, haben wir nochmal einen Lockdown, könnenwir uns davon so schnell nicht wieder erholen. Wir können uns jetzt schon vomletzten nicht erholen, oder ziemlich schwierig.

JENSLEHRICH: Herr Ruppert, Sie haben sich ja mit dem Thema Corona sehrintensiv beschäftigt, obwohl es ja nicht nur um Trauma geht, sonderngrundsätzlich um das gesamte. Bekommen wir einen zweiten Lockdown.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Ich fürchte. Ich fürchte, dass es so radikalist diese Idee, wir müssen da alle impfen und das die Leute, die sich diesemImpfwahn verschrieben haben, an verschiedenen Stellen der Gesellschaft. Dasssie, glaube ich, es ausreizen. Es ausreizen, wenn nicht genügend andere Leutesagen, machen wir nicht mit, wollen wir nicht, wir halten das für Unfug. Es istein Riesen Unfug, was da betrieben wird. Gesunde Menschen zu impfen, an derenImmunsystem herum zu manipulieren, unser Immunsystem funktioniert prima, es istein Wunderwerk, was wir als Immunsystem in uns haben. Und jetzt herzugehen,gesunde Menschen in ihrem Kernstück, das ganz etwas wertvolles ist, jetzt zumanipulieren, es ist ein Verbrechen. Und deswegen klar, dieses Verbrechen läuftgerade, es wird durchgezogen mit aller Gnadenlosigkeit, die man sich nurvorstellen kann und deswegen ist auf der anderen Seite nur die Frage, wie vieleMenschen, wie lange brauchen die Menschen, bis sie aufwachen und sagen das istnicht mein Interesse, das ist nicht in meinem Interesse. Und dafür auch allesandere zu opfern, unterzuordnen und ja selbst bei mir. Ich gehe schon langsamauf die Rente zu, denkst du ja kriegst du die und die Rente. Unter denUmständen, wie dieses Finanzsystem, auch das Währungssystem an die Wandgefahren wird, jetzt im Moment, das kann doch nicht lange gut gehen. Da gibt esirgendwie einen Währungsschnitt oder sonst was, dann heißt es deine Rente dievorher so und so viel wert war ist nun nur noch die Hälfte wert. Genauso wie esbei dem Euro dann war. Da hat du so und so viel …#01:05:53#  jetzt hast du die Hälfte vom Euro, das istdann aber auch nur die Hälfte. Selbst da hatte ich mir schon gedacht, ich habemich eigentlich darauf verlassen, nach so und so vielen Jahren, ich habewirklich wahnsinnig lange gearbeitet, kriegst du eine Rente, ja das istüberhaupt nicht mehr sicher. Weil alles diesem Impfwahn untergeordnet wird.

BETTINAKENTER-GÖTTE: In den Diskussionen, die ja sehr erbittertgeführt werden, wenn man da genauer hinguckt und sich nicht in den Argumentenverstrickt, dann geht es ja eigentlich immer um Angst und Sicherheit. Also fürdie einen, ist die größte Angst Impfung, für die anderen, scheint es, diegrößte Sicherheit zu sein. Für die einen-, und das ist es, es geht immer umAngst und Sicherheit in diesen Diskussionen unterschwellig. Und das, glaubeich, lohnt sich hinzugucken, wo eben die Angst sitzt und wo eben die Sicherheitsitzt.Und Corona ist Hartz IV für alle, also Corona Maßnahmen, sagen wir mal.Corona ist ja nochmal etwas anderes. Die Corona Maßnahmen bedeutet Hartz IV füralle, das gilt jetzt für meinen Berufsstand ganz sicher, weil wir-, wir habenja gerade mal jetzt nach vielen Protesten diese drei Mal 1.000 Euro bekommen.Und ansonsten eben Hartz IV, die freien Soloschauspieler, Schauspielerinnen.Und das ist-, die sind alle nach einer kurzen Schonzeit, jetzt diesen ganznormales Prozess unterworfen. Bei Hartz IV ist es eben so, das ja wirklichElemente des Strafrechtes da hineinspielen. Der Fallmanager als Ankläger,Richter und Vollstrecker in einer Person kann jemandem die Existenz bis vorkurzen ganz, alles wegnehmen und jetzt 30 Prozent wegnehmen, dann hat man noch218 Euro oder 28, oder 38 zum Leben im Monat und wenn man davon noch Miete einenTeil zahlen muss, hat man noch einen Euro. Und niemand würde, um das Systemklar zu machen, um was es da geht, niemand würde sich damit einverstandenerklären, hoffentlich, dass einem rechtskräftig verurteilen Mörder im Gefängnisnicht weggenommen wird, Nahrung weggenommen wird, Heizung abgestellt wird. Abergenau das passiert, durch diese Sanktionen, durch diese Hungerstrafen und daswird unbescholtenen Bürgern und Bürgerinnen in Massen und jetzt in großenMassen zugemutet und ich kann nur, vor allen meine Kollegen und Kolleginnen,auffordern den Mund aufzumachen. Denn nur wenn viele den Mund aufmachen, wirdklar, wie viele wie schwer betroffen sind.

JENSLEHRICH: Herr Homm.

FLORIANHOMM: Ja, das ist eine super Runde. Das macht mir richtig Spaß,weil ich schrieb mir das gerade auf. Der Angriff ist auf die Unabhängigkeit derfreuen Kreativen, der Mittelständler, also der unabhängigen Unternehmer, in dieAbhängigkeit. Dann werden diese Stimmen, die sich etwas leisten können, auch inder freien Meinung, komplett platt gemacht. Profiteure, ganz klar,Staatsermächtigung. Wir haben Rekordwerte für die CDU und die SPD zusammen, dasheißt, das ist komplett Angst getrieben. Die Staaten ermächtigen sich,Technologie und auch Finanzen. Die Finanzwelt, das können sie sich gar nichtvorstellen, die Fehlinvestitionen der Finanzwelt werden geradewegsubventioniert. Wenn ein amerikanischer Arbeiter vielleicht 600 Dollar proWoche bekommt, dann ist das im Verhältnis zu den Subventionen von Boeing oderanderen Unternehmen, nur ein sechstel. Das heißt, diese Transferunion, die Sieganz am Anfang angesprochen hatten, die ist voll im Gang. Und ja, Corona istHartz IV für alle, leider werden dadurch negativ betroffen die Säulen derGesellschaft, die Säulen der freien Meinung und die freie Meinung wird auchbrachial eingeschränkt, ob es im online oder im offline Bereich ist. Und dasist ein systemischer Ansatz, das ist nicht irgendwie so ein Zufallsgenerator,ich kann ja ganz klar die Leidenden und die Gewinner heraus erkennen. Nur dieElite, die Teilelite, nicht die ganze Elite davon direkt profitiert. DieTeilelite macht ein riesigen Denkfehler, denn der kann dazu führen, dass wir zueiner Parma Bananenrepubilk werden. Und die Schicht der Hypervermögenden nochkleiner und noch reicher wird, wie 1929 und dann stand auch eine …#01:11:12#Wendephase, die hat damals 20 Jahre gedauert, könnte diesmal auch so sein, ichhoffe es geht schneller und brachialer. An dem Ausweg kommen wir nicht vorbei.

JENSLEHRICH: Ja, deutliche Worte.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Ja, mir fällt gerade noch ein Zitat ein, waszu Beginn, kurz nach Hartz IV, hat das ein Volkswirtschaftsprofessor Oberenderhat damals vorgeschlagen, wenn jemand nicht das Geld hat seine Familie-, ichweiß nicht, ob das jetzt wörtlich genau ist, aber sinngemäß ist es so. Wennjemand nicht das Geld hat seine Familie zu ernähren, muss er, meiner Meinungnach, die Möglichkeit haben zu einem regulären Verkauf seiner Organe.

FLORIANHOMM: Oh Gott, das ist nicht crazy.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Und wenn ich das damals jemandem gesagt habe,dann wurde mir gesagt, ja aber da wird doch nur gesagt. Und dann habe ichgesagt, und du erschrickst nicht darüber, angesichts der Tatsache, dass dasjemand überhaupt nur zu denken wagt und zu sagen wagt? Und diese Richtung gibtes ganz viele Zitate. Und jetzt sind eben noch viel mehr Menschen betroffen,aber der Blick auf die Armen oder der Umgang mit den Armen hat sich ja nichtgeändert, sondern der wird sich verschärfen. Also wenn da jetzt nicht sehrviele, sehr zusammenhalten, wird das richtig schlimm.

NESSYELIK: Vieles ist fake, weil das heißt ja, wir haben zuFriedenszeiten vollbracht eine Gesellschaft kollektiv zu traumatisierten. Ichbin der Meinung, dass diesen besagten Frieden gibt es ja schon lange nichtmehr. Es kommt mehr zum Vorschein, sozusagen, Stück für Stück realisieren dieMenschen, was wirklich hier auf dieser Welt passiert, was ja nun schon vieleJahre im Vorhinein, was Herr Homm vorhin schon sagte, seine Arbeit getan hat,dass wir die Situation so haben, wie wir sie heute haben. Und das wird auchnicht besser, wenn die Menschen nicht bewusst werden, in jeglicher Hinsicht.Sprich für sich selbst, für die Welt, für ihre Kinder, für Frieden.

JENSLEHRICH: Aber auch die Wissenschaft spielt da ja eine große Rolle.Sie sind sicher im Kontakt mit vielen Wissenschaftlerinnen undWissenschaftlern, wie sehen die das denn Herr Ruppert?

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Naja, es kommt halt drauf an. Es gibt jetztauch gerade, will ich sagen, seriöse Wissenschaftler, wie den Herrn (?Bagni)und solche Menschen, die einfach von ihrem Fach viel verstehen und dasentsprechend dann auch unaufgeregt erklären können, so und so ist es ja.

JENSLEHRICH: Die aber von der Regierung nicht gehört werden.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Ja, die sind autonom. Die sind nicht abhängig,die sind nicht bezahlt und das ist das große Problem unserer Wissenschaft, dasssie bezahlt ist. Erst einmal wenn du auf staatliche Stellen setzt, der wird vomStaat bezahlt …#01:14:22# darf ich was sagen, was gegen die staatlichenVorgaben so dagegen wäre. Und dann gibt es so viel Drittmittelforschung, alsogerade auch die Pharmaindustrie, die Rüstungsindustrie, dieNahrungsmittelindustrie, die Energieindustrie, alle diese großen Kartelle, diees gibt, buttern in die Wissenschaft hinein und kaufen sich entsprechendeWissenschaftler, die ihnen dann nach außen hin …#01:14:46# geben, dafür dasssie das machen dürfen, was sie gerade so machen. Teilweise kaufen sie sichEthiker, auch in der Wissenschaft,  …#01:14:57#Lehrstuhl für Ethik finanziert, damit der dann sagt, ist völlig richtig wennman Leuten sagt, ihr müsst fordern und fördern und solche schönen Wortblasen,die es da gibt. Was nichts anderes heißt, als wie die Menschen zutraumatisierten im Endeffekt, ja. Da plädiere ich für die Unabhängigkeit derWissenschaften. Nur, wenn ein Wissenschaftler nicht abhängig ist vonirgendeiner Pharmafirma oder irgendeinem Staat, sondern der wirklich von sichheraus, sich mit seinem Gegenstand beschäftigen kann, was auch immer das ist,ob das jetzt die Finanzen sind, ob das das ein Techniker ist oder auch diePsychologie. Dann kommt auch Wissen dabei heraus. …#01:15:35#, sonst verkommtdiese Wissenschaft zur Ideologieproduktion, die halt dann, sagen wir mal, den ideologischenÜberbau zu etwas schafft oder etwas liefert, was im Endeffekt meschenverachtendist. Was einfach auch, mit diesen Eliten, da ist so eine Kälte, so eineEiseskälte, ein Zynismus da, wo es dann auch heißt Hartz IV bist du selberSchuld. Hast es in der Konkurrenz nicht geschafft dich durchzusetzen, also bistdu selber Schuld, dass du nicht-. Dieser Rassismus auch-.

FLORIANHOMM: Dieser akademischer …#01:16:10#, eine ganze Philosophieberuht schon darauf, und die ist übrigens auch schon 40, 45 Jahre alt. Und daswird immer mehr, fast schon durchmathinsiert.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Das was wir haben, wenn wir auch vom Systemreden, wir haben ein Konkurrenzsystem.

JENSLEHRICH: Und wir haben ein System, was permanent auf Wachstumbasiert.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Ich würde es erst einmal beim Konkurrenzsystemlassen. Wir haben ein Konkurrenzsystem, wir haben ein Nationenkonkurrenzsystem,alle Nationen irgendwie konkurrieren miteinander, oder bilden alle Allianzengegen irgendwelche anderen. Immer noch die Vorstellung meine Nation mussstärker sein, als deine, wir müssen Weltmacht sein, oder was wir wissen,zumindest Regionalmacht sein, also irre. Alles das, wo so kleine Länder, oderirgendwas besetzt sind, sitzt einer drauf und sagt ich muss mit dir konkurrieren.Ich muss mir ein Militär anschaffen, ich muss ganz viel Geld in die Rüstungreinstecken. Dann haben wir ein Wirtschaftssystem, das auf Konkurrenz basiert.Ja nicht, dass man Zusammenarbeit und guckt, wie kooperiert man mit Bezug aufNahrungsherstellung, auch Häuserbauen, was auch immer. Da ist Kooperationangesagt, eine Wirtschaft, die auf Konkurrenz aufgebaut ist, die verschwendetpermanent Ressourcen.

JENSLEHRICH: Das ist auch eigentlich gegen die Natur.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Ja, du verschwendest permanent Ressourcendamit. Es bräuchte ein sinnvolles-, jetzt haben wir, kann man sagen, eineInformationstechnolgie und alles, könnte man einsetzen, um wirklich einesinnvolle, kooperative Wirtschaft zu schaffen. Dritte Ebene, die Konkurrenz zwischenMännern und Frauen. Wir haben immer noch da, das die Männer zum Teil denken,sie sind immer noch besser als die Frauen. Und die Frauen denken, wenn sieirgendwie Karriere machen, müssen sie besser wie die Männer sein. Also da istkein Frieden zwischen den Geschlechtern, ist nichts irgendwo Wertschätzung,Achtung und so. Weil das kommt aus der vierten Ebene, die Konkurrenz zwischenEltern und Kinderinteressen. Die Kinderinteressen bleiben auf der Strecke, weildie Eltern Karriere machen wollen, oder weil die Geld verdienen müssen, alsonicht einmal Karriere, einfach nur Geld verdienen, damit die Miete bezahltwerden kann. Geht das auf Kosten der Interessen der Kinder. Also wirkonkurrieren auf allen Ebenen, wir konkurrieren uns tot. Und da zu sagen, okay,was wäre die Alternative.

JENSLEHRICH: Aber welcher-, welchen Einfluss hat dieses eben auchpermanente Wirtschaftswachstum, im Sinne von ich bin ja eigentlich nur dann gutfür das Bruttosozialprodukt-, sagen wir mal heute so ein Tag, bin ich ja für dasBruttosozialprodukt nicht so interessant. In dem Moment, wo ich jetzt aber hiervor das Studio gehe, mein Auto ausparke und ein Sattelschlepper in michreinfährt und ich ein riesigen Crash baue, dann habe ich etwas für dasBruttosozialprodukt getan.

FLORIANHOMM: Als Volkswirt und MBA und auf vier Kontinenten tätig, habeich lange gebraucht, um da eine Antwort darauf zu finden. Es ist ist ziemlichklar, dass es viel mehr um-, ja das ist ja das Thema, Lebensqualität geht,nicht Lebensquantität. Das heißt ja nicht unbedingt, dass eineWirtschaftsleistung deswegen stagnieren muss, aber der Schwerpunkt ist falschgesetzt. Früher war mir das vollkommen egal, ob durch eine Leerverkaufsaktioneine Firma unterging, solange mein Konto gestiegen ist, 18.000 Arbeitsplätzenaja, die haben den Müll gemacht, ich bin ja nur der Profiteur. Und heute, dasliegt-, ich bin immer noch in einer Gruppierung unternehmerisch tätig, da gehtes um sehr bezahlbaren oder kostenlosen Wissenstransfer, es geht in dem kleinenblauen Buch hier, um Botschaften der Barmherzigkeit.

JENSLEHRICH: Das ist ein Buch, was sie initiiert haben?

FLORIANHOMM: Ja, das wurde mir mal beigebracht nicht so lange vormeinem unfreiwilligen Urlaub in Italien, und so weiter. Da gibt es dieseBausteine, und ich versuche das auch in klein zu leben, mit meiner Familie. Wirkönnen wirtschaftlich agieren und sinnvoll für etwas, ich weiß nicht,irgendwann habe ich mich zu Tode gelangweilt mit dem zwanzigsten Börsengang und…#01:20:28# und heute ist es halt, die bekämpfen die Vampirkrankheit, oder diehaben jetzt tatsächlich sage und schreibe einen Covid 19 Test entwickelt, dermir sagt, wenn ich es bekomme, ob ich da dringend bleiben muss, weil ich aneine Beatmungsmaschine muss, oder ob ich relativ ungefährdet bin, mit 99Prozent Wahrscheinlichkeit. Also so Sachen, also das sinnvolle, wie ist dennmeine Sinnrendite, und etwas weiter entfernt, weil das hat ja auch eineAuswirkung auf meine Seele. Mir ging es mal wirklich nicht gut, und da habe ichsogar gebetet, bitte lass diese eine Firma, dass die ihr Medikament zugelassenbekommen. Das war die Hannelore-Kohl Krankheit in dem Fall und das hat mirLeben gegeben. Aber ständig in eiskalten Zahlen, der beste europäische bla-blaManager zu sein, das kann es jetzt echt nicht mehr sein. Und da können wiralle, das meine ich mit liebevollem Umgang erst einmal mit sich selber, das istfast am schwierigsten und das ins Leben mit den Menschen zu transportieren und,wenn es irgendwie geht, eher sinnvolleres zu machen.

JENSLEHRICH: Da sind wir wieder bei erleben der Lebensqualität.

FLORIANHOMM: Natürlich, und das bringt richtige Lebensqualität, weil esnicht so wirtschaftlich abhängig ist. Wie gesagt, ich bin immer noch nichtkrankenversichert, aber ich fühle mich trotzdem richtig gut und mir geht esauch körperlich besser. Also wie gesagt, ich bin ja selbst der größte Zynikerund Skeptiker früher gewesen, was solche Sachen betrifft, aber ich scheine jazu funktionieren. Ich lache auch viel besser, ich lache überhaupt.

JENSLEHRICH: Lebensqualität Herr Ruppert, was ist für Sie Lebensqualität?

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Wenn ich im Kontakt mit mir bin. Das ist ganzeindeutig für mich. Ich habe früher auch immer diesen Begriff des glücklichseins-, naja das ist vielleicht so esoterisch, spirituell, was auch immer, oderes wird einem etwas vorgemacht. Heute weiß ich, dass wahre Glück besteht darin,dass du bei dir bist und das du dich, was Sie auch gesagt haben, das du dichwirklich liebst. Dass du in den Spiegel schauen kannst und sagst ich liebedich, und das ist ehrlich.

FLORIANHOMM: Das ist sehr schwer.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Die materielle Grundlage ist schon nichtschlecht.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Weil dazwischen ist immer der Schmerz. Dukannst dieses ich liebe dich nicht sagen, da kannst du dir nicht in die Augengucken, weil dann würdest du nämlich in Kontakt kommen mit dem, dass deineLiebe nicht beantwortet ist und das ist schmerzvoller, unendlich schmerzvollerfür das Kind. Und erst wenn du durch diesen Schmerz gegangen bist und das istja die Therapie, die wir wollen, kannst du das zu dir sagen und stimmst esauch, dann liebst du dich. Und dann ist es für mich, wenn man das materielle…#01:23:35# und dann kannst du das, was du Material hast, auch wirklich andersgenießen, als wenn du immer auf der Flucht vor die selber, immer im Außen bist.Und dann haben wir gemerkt, dann verlieren die Leute wieder Reichtum, dasssetzen sie es wieder in den Sand. Wir kennen das ja auch von de Sozialarbeit,die armen Leute sind total verschuldet, dann wird eine Schuldnerberatunggemacht und so weiter, kaum sind die alten Schulden weg, machen sie schonwieder neue Schulden. (JENS LEHRICH: Das Muster, was immer wieder-.) Weil esvon innen her nicht verändert. Meine Grundglaubensüberzeugung ist, wie innen soim Außen, für jeden einzelnen hier und für die Gesellschaft. So wie wirinnerlich verfasst sind, so wie wir mit uns selbst auch innerlich umgehen, sogehen wir mit den anderen um.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Aber ich kenne Leute, die sehr gut mit sichselber umgehen, mit den anderen auch und ganz beschissen dran sind. Darf icheine Seite vorlesen? (JENS LEHRICH: Natürlich.) Wie Hartz IV-, wie es ist, wennman sich schwer tut zu sagen, ich habe kein Geld. Sollte sie sagen ich habekein Geld? Ich habe kein Geld, ehrlich. Nein ich meine nicht ich habe nichtsmehr in der Tasche und muss erst zur Bank, ich meine ich habe kein Geld. KeineShopping-Schotter, keine Reiserücklagen, keine Piepen für Wellness, keine Kohlefür Kino, keine Knete für Krapfen, kein Moos für den Cappuccino im Café, keinenZaster für eine Halbe im Biergarten, keine Mäuse für Sprachkurs oderRestaurantbesuche, keinen Cent für Druckerpatronen, keinen Euro fürMitbringsel, keine Kröten für Blumen, und keinen Schein für einen Christbaum.Denn auch der dafür vorgesehene mickrige Betrag wurde gestrichen. Für Bildunggesteht man mir 1,39 Euro zu, Euro im Monat. Die für Freizeit, Kultur,Unterhaltung inklusive Schreibwahren gewährten 39,96 Euro, haben sich um einpaar Cent geändert, gehen zur einen Hälfte für die Schreibwaren drauf, zuranderen für Haftpflicht, Hausrat und Unfallversicherung. Der Eckregelsatzrelevante Betrag, von 7,16 Euro für Behebungs- und Gaststättendienstleistungenfließt an Gewerkschaft und Mieterverein. Die für Nahverkehr erlaubten 22,78Euro reichen bei weitem nicht aus und müssen mit dem Satz Bekleidung und Schuhe30,40 Euro aufgestockt werden. Und den Elendsetar für Nahrungsmittel und alkoholfreieGetränke von 3,98 Euro pro Tag, kann ich nicht ausschöpfen, weil ichMedikamente kaufen muss. Und so gehe ich zur Tafel, weil das bisschenScheißgeld selbst für Lebensmittel nicht reicht. Versteht ihr, versteht ihr dasdenn nicht, versteht das denn niemand, versteht denn niemand irgendetwas?Sollte sie das alles sagen? Nein, das konnte sie nicht sagen, sie wusste, dasswer nicht dort war sich das nicht vorstellen konnte. Sie wusste dass, wer nochnicht dort war, sich das auch gar nicht vorstellen wollte, geschweige dennglauben. Also, was sollte sie sagen? Andererseits wie kann man schweigen, wennman etwas gefragt wird. So find sie an, Menschen zu meiden, die ihr hättenFragen stellen können. So find sie an, Menschen zu meiden.

JENSLEHRICH: Vielen Dank.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Das ist die Situation, in die jetzt noch vielmehr Menschen reinkommen und ich glaube, dass es dann auch schwierig wird an soeinem Punkt über irgendeine Form von Therapie nachzudenken, weil dann sind dieLeute nur noch mit überlegen beschäftigt.

JENSLEHRICH: Frau Kenter-Götte, ich danke Ihnen dafür, dass machtnachdenklich und berührt. Ich denke, besser kann man die These Corona ist HartzIV für alle, nicht zum Ende bringen und ich möchte dann gern die fünfte Thesepräsentieren. Wer bereits ist, Freiheit zu opfern, um Sicherheit zu gewissen,wird am Ende beides verlieren. Können wir noch gewinnen eigentlich, Her Homm?

FLORIANHOMM: Ich bin sehr skeptisch, weil ich statistisch eine, nichtgerade stark veränderte Obrigkeit …#01:28:14#, berechnen kann. Und die Fragedarf sich jetzt jeder Zuschauer hier stellen, ich werde das definitiv auchverlinken auf meiner Webseite, auf meinem YouTube Kanal. Wer es duldet, kannsich nicht beklagen, wer feige ist, der hat schon verloren und so eine ArtGespräch kann ich mir kaum im öffentlich rechtlichen vorstellen. Ich sageeinfach nur ja, 100 prozentig. Wir werden Sicherheit und Freiheit verlieren,wenn wir nicht die Klappe aufmachen und protestieren und jeder sein kleinenEinsatz bringt und wenn es das Elternpaar im Zug ist, was aus Protest sagt,verdammt nochmal, ich nehme diese Mund- und Redeschutz weg, ihr könnt michlesen. Und wenn jeder es in klein macht und andere, die mehr Fähigkeiten haben,im größeren, dann werden wir das nicht verlieren. Ich bin etwas skeptisch.

JENSLEHRICH: Frau Elik, wie geht Ihnen das? Haben Sie so-, wir wollenzum Ende der Sendung bei dieser These, irgendwie einen Hoffnungsschimmer amEnde des Horizontes sehe. Aber natürlich, wenn ich Sie richtig verstehe Herr Homm.(FLORIAN HOMM: Eher mathematisch bin ich skeptisch.) Es geht nur, wenn allemitmachen. (FLORIAN HOMM: Natürlich.)

NESSYELIK: Ich denke so ähnlich. Ich sehr skeptisch, ich denke, essieht nicht gut aus. Ich wünsche mir, dass mehr Menschen den Mut haben den Mundaufzumachen und einfach was für ihre eigene Welt tun, für sich selbst. Nichtfür mich, nicht für Sie, für sich selbst.

FLORIANHOMM: Und vielleicht unsere Kinder und ihre Kinder.

NESSYELIK: Genau. Das, finde ich, sollte die Pflicht aller Elternsein, wenigstens, dass sie sich sagen können, so geht es mir zumindest, ichmöchte etwas tun, damit ich sagen kann, ich habe es wenigstens versucht dieZukunft meines Sohnes zu retten.

JENSLEHRICH: Herr Ruppert. Ein Blick in die Zukunft. Sie auch, alsengagierter Wissenschaftler. Wie stehen Sie auf, mit welchen Gedanken?

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Ich kann das sagen. Ich habe so viele positiveErfahrungen mit ganz vielen Menschen, die ich auch im therapeutischen Kontext,die Leute entwicklen sich, es geht voran. Es ist wunderbar, mich nervt nur imMoment, dass diese Übergriffigkeit, diese Impfallianz uns jetzt überall in dieParade fährt. Die sind so übergriffig, eigentlich hat es etwasmissbräuchliches. Totaler Missbrauch jetzt allen Menschen das aufzuzwingendiesen Gedanken, es gibt einen gefährlichen Virus, und da muss man sich jetztimpfen lassen und nur dann-, und im Grunde ist es ja …#01:31:16# es gibt keineSicherheit jetzt mehr. Wenn diese Tür einmal aufgemacht wird, wir haben jetztdiesmal Corona, in zwei Jahren ist es das nächste Ding, das ist einDauerimpfprogramm, das Geschäftsmodell Impfungen ist auf Dauer angelegt. Istnicht, dass man jetzt sagt, jetzt haben wir Corona und dann haben wir unsereRuhe. Nein, wenn das akzeptiert wird, wenn diese Kröte geschluckt wird, wirlassen uns jetzt alle gegen Corona …#01:31:42# , wo du überhaupt keineSicherheit hast erst einmal, dass du da nicht krank wirst von dem Ding, ist jaeine völlige Pseudosicherheit. Aber die Sicherheit, kannst du sagen, die hast du,dass dieses Regime, dir permanent mit einer Pandemie zu drohen, dir permanentzu sagen, da haben wir schon wieder ein Virus. Und hier müssen wir und damüssen wir, die Sicherheit hast du. Also von wegen, dass man da irgendeine-, daopfern wir unsere Freiheit, Masken, Abstand und dann sind wir hinterher inSicherheit, es ist Unsinn, das wird nicht sicherer dadurch. Es ist einePseudosicherheit. Das einzige was …#01:32:17#, dass die Leute die darininvestieren haben mehr Geld. Das ist das was sicher sein wird. Die werden mehrGeld machen, die werden reicher werden, es wird mehr Leute geben, die sobitterarm-.

FLORIANHOMM: Es wird ja nicht mehr. Es geht ja nur von einer Seite indie anderen.

JENSLEHRICH: Das heißt, das Geld ist niemals weg, sondern-.

FLORIANHOMM: Es ist ein Nullsummenspiel. Es ist nur eine Verlagerungund diejenigen die traumatisiert sind, fühlen sich, meinen sich zu fühlenbesser mit noch mehr Milliarden, das ist ein Strukturfehler.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Das darf doch gar nicht soweit kommen, dass ineiner Gesellschaft so viele Menschen, so viel Geld haben, dass es größer istals der Staatshaushalt. Dass die mit diesem Geld dann so rumfuhrwerken können,dass sie alles kaufen können, dass darf nicht sein. Eine Gesellschaft, diewirklich, wo es um das Allgemeinwohl geht, und das wäre so meineZukunftsversion. Erstens wir kümmern uns um unser eigenes Wohl, dass wirwirklich gut bei uns, wir räumen unsere alten Wunden auf. Und dann muss es einAllgemeinwohl geben. Wo wirklich klar ist, es geht um das allgemeine Wohl unddas allgemeine Wohl kann nur sein, dass es ihnen gut geht, ihnen gut geh undwenn es uns allen gut geht, ist es wunderbar. Und diese Konkurrenzgesellschaft,die immer der Gewinner-, du hast immer einen Gewinner und dann muss es einenVerlierer gehen, es geht nicht anders. Es kann in einer Konkurrenzgesellschaftnicht überall Gewinner geben, es muss Verlierer geben und die sagen, die habenja auch noch selber schuld, weil sie haben ja nicht irgendwie-, sie sind janicht erfolgreich gewesen. Weil wenn sie erfolgreich gewesen wären, wären sieja auch der Gewinnerseite. Also alles so …#01:33:55# Unsinnsgedankenzeug, waswir herumgerührt wird, was niemandem etwas bringt. Also das ist meine Vision.Den einzelnen stark machen und wenn der einzelne stark ist, dann willst dunicht mit den anderen konkurrieren, du willst kooperieren. Du willst, dass esdem anderen auch gut geht. Und auf der Basis, das wäre für mich die Zukunft, soeine Gesellschaft möchte ich haben, wo wir wirklich uns gemeinsam um dasAllgemeinwohl kümmern und nicht Sonderinteressen, ob es die Fraktion ist, obsie Impfleute sind, ob sie Energieleute sind, ob es die Waffenleute sind immerihre Sonderinteressen, da kosten alle anderen davon. Geht nicht. Das ist einHorror. Wir richten uns zugrunde damit.

JENSLEHRICH: Das heißt wir alle, Frau Kenter-Götte müssen uns auch eineVision von der Zukunft machen. Wir müssen uns alle die Frage stellen, jedereinzelne, in was für einer Welt wollen wir leben. Wir haben irgendwiefestgestellt, dass es eben doch nicht funktioniert alle fünf, vier zu einerWahl zu gehen, ein Kreuz zu machen und zu sagen alles andere interessiert michnicht. Das heißt, jetzt ist die Zeit, wo alle anderen sich einmischen müssen.Sehen Sie das auch so?

BETTINAKENTER-GÖTTE: Mir fällt gerade ganz vehement ein Spruch vonmeiner tschechischen Freundin Frau …#01:35:11#, Frau …#01:35:13# ist Tschechinund kommt in meinem Theaterstück schon vor und auch in diesem Buch. Und sie hatmal gesagt, jeder ist Wahrsager, wenn du sagst Wahrheit, bist du Wahrsager,aber könnte sein, dass du dir damit keine Freunde machst und kein Blumentopfgewinnst. Ich wollte auch gerade etwas dazu sagen.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Das ist so wichtig, was wir gerade im Momenterleben ist, ist das lügen und betrügen der Mainstream ist.

JENSLEHRICH: Da können wir noch einen kleinen Schlenker machen.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Und das ist, da bin ich zutiefst davonüberzeugt.

BETTINAKENTER-GÖTTE: Und werden ein paar ungeheuer Reich dabei undkannst du schreiben Ungeheuer auch mit große U.

PROF.DR. FRANZ RUPPERT: Mich interessieren diese Ungeheuer auchehrlich gesagt gar nicht. Überhaupt nicht. Mich interessiert letztendlich, dassich Sagenur dort, wo die Wahrheit da sein darf. Und jeder hat seine persönlicheWahrheit, die Wahrheit seiner Leidensgeschichte und seiner Lebensgeschichteteilweise. Und es gibt eine allgemeine Wahrheit. Und nur, wenn wir dasfesthalten, es gibt eine allgemeine Wahrheit, dann haben wir eine Chance. Wennwir uns darauf einlassen, Auf Lug, Betruck, auf täuschen, auf Trinen auf sonstwas, wir gehen alle den Bach runter, wie gehen alle unter. Und dann muss ichsagen, dann war es die Menschheit auch nicht wert. Diese Menschheit war es dannnicht wert. Wenn wir uns da nicht mal an die Nase fassen uns sagen, wir sindhier als Menschen.

JENSLEHRICH: Es ist wirklich dieses auf der einen Seite zu schauen, daswas Sie sagten, wir im Innen so auch im Außen, also auch bei sich selbstanzufangen, weil es bringt auch nichts auf eine Demonstration zu gehen und mitSteinen zu werfen, sondern quasi wenn man für Frieden ist, dieses Frieden auchim eigenen Leben zu leben. Aber eben auch, wir haben es vor ein paar Wochen inBerlin erlebt, weil wir gerade in Berlin sind. Ich war auch vor Ort, bei diesergroßen Demonstration, das war ein großes Friedensfest. Es waren wohl mehrerehunderttausenden Menschen auf den Straßen, aber auch da sagen die Medienwieder, es sind weniger gewesen, aus welchen Gründen auch immer, also dieMainstreammedien. Aber worauf ich hinaus wollte, es ist ja schon Bewegung da,es fängt an, dass immer mehr Menschen sich zeigen und es ist auch einHoffnungsschimmer.

FLORIANHOMM: Also eindeutig. Es gibt ja teilweise schon recht gute…#01:37:43# , gute Quellen. Ich meine, wenn sie wenigstens richtig lügenwürden, also es waren jetzt vielleicht 500.000, man sagt vielleicht 170.000aber doch nicht 17.000 mit Faktor 30, das ist ja lügen für Blindgänger, fürAnfänger ja. Und natürlich Lug und Betrug ist total der Mainstream. Staatenverfälschen ihre Bilanzen, Gesundheitsstatitstiken werden komplett falschberechnen, Banken dürfen ihre Verluste irgendwie endlos in die Zukunftschieben, Pleiteunternehmen dürfen wie solvente agieren. Also meineWirtschaftswelt basiert komplett aktuell auf Lug und Betrug. Aber diese Sachein Berlin hat mir gut gefallen.

JENSLEHRICH: Ja, mir hat das, muss ich sagen, auch sehr gut gefallen,Ich denke dieser Runde für dieses, für dieses lebendige Gespräch. Und wenn wiruns auch nicht immer an die Thesen gehalten haben, es war glaube ich, sehr sehrwichtig, dass wir hier so lebendig miteinander auch Themen diskutieren, dieeben im Mainstream, in dieser Form auch nicht stattfinden. Weil, ich glaube,das ist eben auch genau der Punkt. Wir müssen weiter denken, wir müssen überden Tellerrand hinaus schauen und ich möchte noch mit zwei Zitaten schließenheute Abend. Das eine stammt aus ihrem Buch, Hartz IV, Wahlen allein werden indiesem Land nicht ändern. Die Geschichte zeigt, wirkliche Veränderungen wurdennur durch den Druck auf der Straße erzwungen. Das ist ein Zitat von (?FredSchirmacher) im Vorwort. Und as andere Zitat, Hoffnung bedeutet erkennen zukönnen, dass es trotz aller Dunkelheit ein Lichtblick gibt. Das hat …#01:39:35#gesagt. Weil ich finde es unglaublich wichtig, dass wir positiv in die Nachtgehen, dass wir mit guten in die Nacht gehen, das wir mit Liebe in die Nachtgehen, nicht mit Angst. In diesem Sinne, ich bedanke mich ganz herzlich beiBettina Kenter-Götte, schön dass Sie da waren Frau Kenter-Götte, Sie haben unsalle sehr berührt. Ebenso wie Nessy Elik, Dankeschön Frau Elik. Herr ProfessorRuppert, vielen Dank, dass Sie heute Abend hier in Berlin waren und ich habeunglaublich viel gelernt. Vielen Dank dafür, Wissenschaftler wie Sie brauchtdas Land. Und Herr Homm, ich danke Ihnen auch ganz herzlicher Ihre Offenheitund dafür, dass Sie uns so an Ihrem Seelenleben auch haben teil haben lassen.Ich glaube, das ist etwas, was sehr selten ist, aber was so wichtig ist und wasauch ein Vorbild für andere Ihrer Branche sein sollte, sich zu öffnen. (FLORIANHOMM: Ehrlich zu sein.) Und ehrlich zu sein. (FLORIAN HOMM: Zu sich ersteinmal.) Ich danke ganz herzlich für das Zuschauen und ja bis zum nächsten Malan dieser Stelle hier bei, Auf Augenhöhe. In diesem Sinne gute Nacht. Danke schön.(7 Sek.)

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